Wünsche des Bruders

Ein Gedicht von Dieter Kinzel
Der lautlose Hilfeschrei wird leider nie gehört.
Kennt man die Person, die ihn abgibt,
dann ist es eigentlich unerhört,
denn dann müsste man doch wissen was los ist.

Nein! Ein Sensibelchen ist er bestimmt nicht.
Es ist schlimmer. Er fühlt sich wie ein kleiner Wicht.
Er hat mindestens einmal im Monat Depressionen.
Für sich selbst hat er gar keine Visionen.

Zukunftsangst und Albträume lassen ihn innerlich erzittern.
Doch als Bruder kann ich seine Not schon wittern.
Hinzu gesellen sich auch noch Schlafstörungen.
Gehört hat er nie auf meine Warnungen.

Ich habe ihm gesagt, er soll sich Hilfe holen.
Nein, was macht er? Er hat sich ein Herz gestohlen.
Jetzt leben die beiden bereits über sechs Jahre zusammen.
Und trotzdem kreisen die Albträume in ihre Bahnen.

Auch wenn sich das Thema etwas verändert hat.
Die machen ihm garantiert keinen Spaß.
Es sind nun Verlustängste, die ihn quälen.
Wenn er es könnte, würde er sich ein anderes Leben wählen.

Größten Teils harmonieren die Beide.
Zusammen bilden sie eine Augenweide.
Auch wenn der Altersunterschied in meinen Augen gewaltig ist.
Sagen die beiden sich immer, das jeweils andere der einzigste für einen ist.

Sie scheinen wirklich füreinander geschaffen zu sein.
Lass sie nie wieder los mein kleines Brüderlein.
Ich wünsche euch beiden alles Gute
und zu Weihnachten bekommt ihr auch bestimmt keine Rute.

Informationen zum Gedicht: Wünsche des Bruders

23.799 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,8 von 5 Sternen)
-
20.08.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige