Verarbeitung der Vergangenheit

Ein Gedicht von Dieter Kinzel
Kindesmisshandlungen sind generell schrecklich.
Dabei geht es den Kindern besonders dreckig.
Schlimmer ist es wenn man es am eigenen Leib erfahren hat.
Die Vergangenheit kommt immer wieder mal zurück mit Macht.

Äußern tut sich dies durch Albträume und Depressionen.
Weggewischt werden alle Visionen.
Motivation fürs weitere Leben ist dann nicht mehr drin.
Wie bekommt man das eigentlich wieder hin?

Immer wenn ich im Fernsehen so was sehe.
Könnte ich immer am Appel drehen.
Bekommt das reiche Deutschland nicht mehr hin,
das nicht nur ich sondern alle Kinder in Sicherheit sind?

Damals in der DDR war so was offiziell sowieso nicht aktuell.
Dem Staat hat es nicht interessiert, wenn stramm gezogen wird das Fell.
Ich selbst muss versuchen die Vergangenheit zu verarbeiten.
Versuchen tut auch jemand mich dabei zu begleiten.

Ohne Hilfe geht da überhaupt nicht zusammen.
Am liebsten würde ich meine Vergangenheit in den Boden rammen.
Verdrängen darf man dies nicht,
denn die Seele ist darauf nicht erpicht.

Die Seele ist sowieso schon sehr geschunden.
Jetzt im Alter habe ich trotzdem noch nicht meine Ruhe gefunden.
Nach außen zeige ich das viel zu selten.
Der Psychiater würde mich deswegen immer schelten.

Er sagt, über das erlebte sollte man reden.
Sonst kann man nicht mehr lange überleben.
Ich versuche jetzt das Beste daraus machen,
damit ich irgendwann kann aus Herzen mal lachen.

Informationen zum Gedicht: Verarbeitung der Vergangenheit

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21.07.2014
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