Ich kenne da eine Person ...
Ein Gedicht von
Dieter Kinzel
Ich kenne einen Menschen, wie man einen Menschen nur kennen kann.
Es ist wirklich ein gestandener Mann.
Ihm würde ich mein Leben anvertrauen.
Auf seine Ratschläge kann man wirklich bauen.
Hilfe bietet er jeden an, alle die Hilfe brauchen.
Auch wenn da manchmal seine Gehirnzellen ganz schön rauchen.
Mit Rat und Tat steht er demjenigen zur Seite.
Manche hätte schon gesucht vollkommen das Weite.
Umso komplizierter die Probleme auch sind.
Lösungen hat er manchmal sehr geschwind.
Doch hat er mal ein eigenes Problem zu lösen,
fängt er an zu dösen.
Eigene Probleme erkennt er schon,
nur verfällt er dann in einer Depression.
Er versucht dann seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Die Probleme in einem Gedicht zu fassen,
das hat noch keiner gemacht.
Verdammt, er findet dadurch seine Lösungen, wer hätte das gedacht.
Sich selbst nennt er "der kleine Poet".
Mit seinen Gedichten hat er mich vollends bewegt.
Denn in ihnen steckt der wahre Mensch, die wahre Person.
Schade, dass er nicht schreiben kann wie am laufenden Band.
Er meint um zu schreiben, braucht man Verstand.
Nur ist seiner leider manchmal sehr umnebelt.
Seine Kindheit hat ihn dann geknebelt.
Diese war absolut nicht berauschend.
Vergewaltigungen musste er mit belauschen.
Auch selbst Opfer ist er geworden,
er wäre am liebsten gestorben.
Heute nach fast 40 Jahren wacht er schweiß gebadet auf.
Sein Leben war wirklich ein schwieriger Lauf.
Mit niemanden konnte er darüber reden.
Mit niemanden in sein langem Leben.
Denn mit so einer Kindheit ist das Leben mit 50 wirklich schon endlos lang.
Wenn man seine Geschichte hört, wird einem Angst und Bang.
Jetzt liebe Leser fragt ihr sicherlich, wer schreibt hier diese Zeilen.
Ich bin ein zweites Ich und ich muss in ihm verweilen.
Ich versuche ihn immer wieder aufzubauen, wenn er schlecht drauf ist.
Wenn sein drittes Ich außer Rand und Band ist.
Sein Drittes Ich ist ein Junge, der sich nie weiter entwickeln konnte.
Der nie in der Sonne der Liebe sich sonnte.
Schläge, Missbrauch und Vergewaltigung
sieben lange Jahre dauerte das Martyrium.
Das er es bis jetzt geschafft hat, ist eigentlich ein großes Wunder.
Man hofft für ihn, das sein Leben wieder wird immer bunter.
Seine zweite Frau hilft ihn auch, wo sie nur kann.
Sie sagt sich immer wieder, er ist mein Mann.