Große Verzweiflung

Ein Gedicht von Dieter Kinzel
Ich wollte, ich könnte sagen mir geht es gut.
Leider nicht. Mir fehlt zum Leben sogar der Mut.
Verschiedene Sachen spuken in meinem Kopf.
Irgendwann hänge ich bestimmt am Tropf.

Kopf und Gliederschmerzen schon seit Jahren.
Nein, nicht erst seit einpaar Tagen.
Jahre ist es schon her,
wo ein Gewicht von 50kg nicht war für mich schwer.

Hinzu kommen die seelischen Schmerzen.
Die legen sich nun langsam auf die Herzen.
Denn nicht nur meins ist betroffen.
Es gibt Tage, da laufen wir rum wie besoffen.

Bei mir ist es sogar eine doppelte Belastung.
Ich hoffe nur, ich verliere nie meine Beherrschung.
Die Vergangenheit macht mir schon Sorgen.
Und durch den Verlust unseres Sohnes fühle ich mich vom Leben betrogen.

Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalten tue.
Ob ich überhaupt noch einmal komme zur Ruhe.
Es heißt immer, stark sein und optimistisch in die Zukunft schauen.
Aber was ist, wenn jemand die Träume einem klauen.

Der Traum war, eine Familie zu sein,
leider wurde uns gestellt dazu ein Bein.
Uns wurde unser Sohn gestohlen.
Wir werden nicht mehr neu geboren.

Der Mut zum Leben muss wieder her,
auch wenn es wird ziemlich schwer.
Gegenseitig müssen wir uns nun Halt geben.
Sonst ist es aus auch mit unserem eigenen Leben.

Informationen zum Gedicht: Große Verzweiflung

1.317 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,0 von 5 Sternen)
-
04.01.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige