Der Geist meines Sohnes
Ein Gedicht von
Dieter Kinzel
Er wäre jetzt fast ein ganzes Jahr.
Leider ist er nicht da.
Im Leben haben wir sehr selten etwas gewonnen.
Selbst unser größtes Glück wurde uns genommen.
Unser Sohn sitzt aber in unser Herzen drin.
Viele Nächte gibt es, da höre ich seine Stimm.
Dann kommen Bilder in mir hoch,
wie es wäre, wie er uns machte jeden Tag froh.
Diese Herausforderung dürfen wir nicht machen.
Wir dürfen nicht mit ihm weinen oder lachen.
Nicht seine ersten Schrittchen sehen.
Nicht wie er lässt einen Brumkreisel drehen.
Wir dürfen nicht seine ersten Worte hören.
Selbst wenn er schreien würde, würde es mir nicht stören.
Mein lieber Sohn, leider gibt es dich nicht mehr.
Trotzdem ist mein Herz niemals leer.
Leer bleibt nur der Platz neben mir.
Schade, wenn Du groß wärst, hätten wir getrunken gemeinsam ein Bier.
Was wäre aus dir geworden?
Hätte ich das noch erlebt oder wäre ich vorher gestorben.
Wie gerne würde ich mit dir tauschen,
dann könntest du nach Mami´s Stimme lauschen.
Du hättest dein Leben jetzt noch vor dir.
Leider geht das nicht jetzt und nicht hier.
Doch in meinen Herzen wirst du immer weiter leben.
In meinen Gedanken werden ich dir alles geben.
Essen und trinken aber vor allem elterliche Liebe.
Leider geht das nicht, drum ruhe jetzt im Friede.