(über)Sehen
Ein Gedicht von
Daniela Leiner
Das, was war bleibt am Leben,
so lange man an vergangenes denkt,
nichts nützt es, wenn man an
bereits verschüttete Milch denkt.
Es sind die eigenen Gedanken,
die den Magen verderben,
Gedankenfüße, die laufen
durch Vergangenheitsscherben.
Dabei übersieht man die frische Milch,
die geduldig vor einem steht,
wenn man nicht sieht, was ist,
weil der Blick stets zurück geht.