Empfindungen
Ein Gedicht von
Daniela Heim
Hast du Fragen oder Sorgen,
Ach, dann warte nicht bis Morgen.
Ruf mich an oder besuche mich,
Ein offenes Ohr, hab ich für dich.
Bin für andre immer da,
Und ich find es wunderbar.
Denn bei uns, ist es so Brauch,
Geb‘ dich selbst, für andre auf.
Setze dich für schwache ein,
Ich muss stets die Starke sein.
Ob ich möchte oder nicht,
Dies fällt hier nicht ins Gewicht.
Schwach sein möcht‘ ich auch - manchmal -
Und dann wird‘s mir wieder klar,
Dass die Andren auf mich baun,
Nur - ich - kann mich nicht anvertrauen.
Sorgen - stehen mir nicht zu,
Selbstzweifel, Angst - gar noch dazu?
Ach, was sollst DU den für Sorgen haben?
Kannst dich doch wirklich nicht beklagen.
So hör ich es - immer zu,
Keiner hört - mir - wirklich zu.
Möcht‘ mich gern mal anvertrauen,
Doch kann auch ich auf andre bauen?
Steht mir schwäche wirklich zu?
Ach, es lässt mir keine Ruh.
Möchte - einmal - mich nur trauen,
Und auf andre Menschen bauen.
Meine Seele mal befreien.
Und nicht hinten - nur - einreihen.
Einmal nur in meinem Leben,
Dafür würd‘ ich alles geben.
Doch wer hier die Regeln bricht,
Der verliert schnell sein Gesicht.
Ist nicht stark und nur noch schwach,
Dafür sei ich nicht gemacht.
Deshalb hab ich wie zuvor,
Für jeden stets - ein offnes Ohr.
Bin immer fröhlich - nur nach außen,
Wenn ihr mich sucht, ich bin da draußen.