Zeit zu gehen

Ein Gedicht von Daggy Ludwig
Es ist soweit,
ich hab's verstanden,
Dinge, die uns einst verbanden,
die uns so unendlich wichtig,
nun sind sie nichtig.

Werd Dich nicht mehr länger halten,
werd auch nicht mehr fragen.
Nur Du konntest das Blatt noch wenden,
lag es doch in Deinen Händen,
den Neubeginn zu wagen.

Schicktest heute ein Signal,
vielleicht nicht zum ersten Mal.
Bisher konnt ich's nicht verstehen,
doch nun weiß ich, ich muss gehen.

Zu deutlich war das heut'ge Wort,
der Hoffnung Mord.
"Sei froh, dass ich nicht Dein Nachbar bin"
Ich verstand den tieferen Sinn.
Du bleibst für immer fort.

Zieh mich langsam nun zurück,
tiefe Liebe noch im Blick.
Sie wird sicher nicht vergehen,
doch Du, Du wirst sie nicht mehr sehen.

Ich hab es Dir gegeben,
mein Leben.
Du gabst es mir zurück,
Stück für Stück.
Zerbrochenes Glück.

© Chérie de Louis

Informationen zum Gedicht: Zeit zu gehen

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02.06.2010
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