Wider den Religionen
Ein Gedicht von
Christian Penz
Sie wirken gleich dem Opium
Und leeren bis zum Vakuum
Das Gehirn des Menschengeschlechts
Wo sie Sieger waren des Gefechts
Zwischen Vernunft und der Logik
Gegen Irrglaube und Rhetorik
Die Letzteren trugen den Sieg davon
Und bestiegen den Menschheitsthron
In sämtliche Epochen und Zeitzonen
Die Rede ist von den Religionen
Denn egal ob Moslem oder Christ
Hindu, Jude oder auch Buddhist
Ihr redet doch alle eh nur Mist
Und wenn ihr mal nicht weiter wisst
Nehmt ihr ein Buch in die Hand
Und erzählt dann wortgewandt
Ein paar Geschichten daraus hervor
Denn der verfassende Buchautor
Schrieb nichts anderes als Geschichten
Und diese dienen sicherlich mitnichten
Um eine Lebensphilosophie zu erschaffen
Für euch, ihr unselbstdenkenden Affen
Kommt bald die Religion der Gebrüder Grimm?
Verglichen zu euch, wäre es nicht so schlimm
Doch was ich noch viel Schlimmer finde
Dass ihr wie ein wahres Glaubenskinde
Euch über Sekten höhnisch amüsiert
Derweil seid ihr auch so klassiert
Religionen und Sekten sind das gleiche
Wie ein Toter zu einer Leiche
Nur werdet ihr von Ländern toleriert
Weil ihr als Ausreden funktioniert
Wenn ein Herrscher `nen Krieg haben will
Und ihr bleibt daraufhin mucksmäuschenstill
Denn ihr braucht deren weltlichen Sachen
Da muss ich fast lauthals über euch lachen
Wenn die Sache nicht so traurig wäre
Wo bleibt denn dort eure Glaubenslehre?
Denn sonst sagt ihr auch, was wir tun sollen
Und fangt beleidigt an grämlich zu schmollen
Wenn wir etwas tun, was euch nicht passt
Danach kommt ihr mit dieser Sündenlast
Dass wir nach dem Tod bestraft werden
Oder waren wir gute Menschen auf Erden
Eine Belohnung später noch erhalten
Jetzt lege ich meine Stirn in Falten
Verstehe ich euch richtig
Dass ist mir nämlich wichtig
Ihr versprecht eine Belohnung
Oder eine harte Bestrafung
Ohne eine kleine Bestätigung
Denn ihr könnt es nicht beweisen
Die Versprechen, die ihr geheißen
Kann niemand mehr bestätigen
Denn die Toten und Aasigen
Sprechen ja nicht mehr zu unsereins
Das ist die Quintessenz des Glaubenseins
Man soll an etwas glauben
Was erweislich nicht existiert
Ich will es mir mal erlauben
Und spreche konkretisiert
Ich möchte meine Belohnung jetzt
Und nicht wenn der Tod mich zersetzt
Denn was ist, wenn es keine Belohnung gibt?
Und man hat umsonst eure Lehren geliebt?
Im Grunde sind weltliche Gesetze egal
Denn man kommt ja irgendwann einmal
Vor das hohe endliche Göttergericht
Wo man von deinen Sünden spricht
Wo du dann deine Strafe erhältst
Oder mit guten Sachen auffällst
Deshalb gehört ihr weggezerrt
Und gleich darauf eingesperrt
Der Schlüssel wird dann verloren
Und ihr könnt bis zum Tod schmorren
Aber bitte habt keine Sorgen
Denn am ersten Todesmorgen
Steht ihr vor eurem Gott
Der dann ganz schön flott
Euch Amnestie gewährt
Denn ihr habt euch bewährt
Und seine Gesetze befolgt
Aus dieser Tatsache erfolgt
Wenn man euch nun töten würde
Und ihr überwindet die Lebenshürde
Dass man euch einen Gefallen täte
Verscharrt man euch unter dem Beete
Dennoch wird man zu Gericht zitiert
Wo man dann doch verurteilt wird
Weil man einen Mord begangen hat
Und keine heilige Erlösungstat
Was noch schlimm ist vor Gericht
Dass man auf eure Schriften verspricht
Nur die Wahrheit von sich zu geben
Als würde sich ein Gewitter erheben
Und denAngeklagten mit`nem Blitz erschlagen
Würde er einmal nicht die Wahrheit sagen
Kein Wunder, dass man dort so viel lügt
Und die Wahrheit untreuhaft betrügt
Aber mit Treue zum Gesetz
Kennt ihr euch nicht besonders aus
Denn von damals bis jetzt
Ändert ihr sie nach eurem Wohl heraus
Denn ihr habt die Moralgesetze verfasst
Und kein weiser und göttlicher Gast
Ist irgendeinem Propheten erschienen
Nun werde ich mich bei Plato bedienen
Er sprach und schrieb es damals auf ein Schild
Der Mensch erschuf die Götter nach seinem Ebenbild
Ich stimme hier Plato zu
Ihr habt ja diesen Clou
Indem ihr aus euren Büchern rezitiert
Werden stehts Ausnahmen konstruiert
Die eure Verfehlungen begründen
Und ihr begeht auch keine Sünden
So ist das Töten überall schlecht
Aber unter Ausnahmen doch gerecht
Wenn es nämlich euch genehm ist
Da wird man auch mal zum Terrorist
hmm
Bitte sprengt euch doch alle in die Luft
Die Körperteile verstauen wir in`ner Gruft
Dann würden wir endlich mal erfahren
Warum über hunderten von Jahren
Menschen Kriege gegeneinander führen
Ohne uns mit Theologie zu verwirren
Vielleicht erhalten sie dann auch keine Armee
Und die Kriege schmelzen wie der Schnee
Wenn kein Politiker mehr davon spricht
Er sehe das weise und göttliche Licht
Und muss deshalb die anderen töten
Anstatt die Wahrheit raus zu flöten
Die Armut im Land ist passiert
Weil… ich habe zu schlecht regiert
Aber das ist nur ein Wunsch von mir
Denn trete ich vor meine Haustür
Sehe ich schon einen alten Baum umfallen
Denn bald entstehen dort göttliche Hallen
Solange es so dumme Menschen gibt
Bleibt die Religion weiterhin unbesiegt
Und die Natur bleibt weiter unterlegen
Schenkte der Planet uns ja nur das Leben
Beten die Menschen doch lieber nach oben
Um Märchengestalten zu huldigen und loben
Statt den Wundern von unserem Planeten
Aber warum sollte man etwas anbeten
Was man mit jedem Schritt
verächtlich mit Füßen tritt