So gefreut auf den Weihnachtsmarkt

Ein Gedicht von Blake Lancaster
So gefreut auf den Weihnachtsmarkt,
durch die schmalen Gassen, an Leut'
und den Ständen vorbei gehuscht.

Es riecht nach Marzipan, Lebkuchen,
Waffeln und selbstgebackenem Allerlei,
schöner kann es nicht sein.

Und in der Mitte ein kleiner Stand
mit allerlei Lakritzsorten,
mit Gewürzen, gezuckert und diversen Aromen.

Eine Lakritzstange wäre schön,
süß, sauer und mit viel Salz.
Nur eine bitte auf die Hand.

Doch Gefahr ist im Verzug,
denn der Verkäufer könne nicht
das schwarze Gold mir in die Hände drücken.

Die arme süße schwarze Stange?
Es könn'e sein, dass das Amt für Ordnung
sorge und rechts und links am Stande ihn observiere.

Ist es die da rechts oder der da links?
Das könne er nicht sagen,
da er sonst die Lizenz verliere.

Drum suche er unter der Theke
eine kleine Tüte, oh schreck, die sind weg.
Nur noch XXL, zu groß für diese kleine Stange.

Es würden hundert und mehr hinein passen,
aber es ist leider nur eine, die Kleine.
Das Süße, schick, gewickelt in Plastik!

Gut für die Umwelt, und heimlich in die Jackentasche.
Ohne darüber nach zu denken!
Bei Gelegenheit jetzt eine Stärkung im Säckel.

Schon nach weniger als fünfzehn Minuten
spüre ich einen leichten Hunger.
Hab' ja etwas in der Wundertüte.

Werde nicht müde es heraus zu kramen,
oh nein, das Schwarze jetzt im Plastik klebt.
Jetz wird gepittelt und gekratzt.

Für Verbote und Richtlinien,
für Recht und Ordnung,
für's Amt und natürlich vor dem Gesetz.

Einfach auf die Hand,
es wär' so einfach gewesen.

12.12.2019 (Blake Lancaster)


Copyright © Blake Lancaster 2019

Informationen zum Gedicht: So gefreut auf den Weihnachtsmarkt

853 mal gelesen
09.01.2020
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