Wie der Björn erfror
Ein Gedicht von
Belix Bahei
Früh an jedem Arbeitsmorgen,
frohgemut und ohne Sorgen,
wartet, wie immer, der Björn brav,
draußen, so wie ein dummes Schaf,
auch bei Eiseskälte und Schnee,
auf seine schöne Schlüsselfee,
Sie öffnet ihm die warme Welt.
Für ihn ist sie ein weiblich Held.
Jedoch eines Tages – oh je.
Wo blieb bloß die liebliche Fee?
Es war so kalt, so bitter.
Regen zerbarst als Splitter
von Eis auf dem harten Steine.
Kälte kroch ihm in die Beine.
Die Fee ließ ihn lange warten heut,
mitleidsvoll schauten bereits die Leut.
Sonst sie in einer goldenen Kutsche kam,
die Kälte kroch ihm schon in Magen und Darm.
„Vielleicht macht sie nur einen Scherz“,
derart dachte zuletzt sein Herz.
So doch der Björn erfror,
vor dem Palast der Fee,
Dort steht er nun davor,
als Mahnmal, wie ich seh.
Süßes Lächeln in seinem Gesichte.
Ach, welch romantisch schöne Geschichte.
Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com