Märchenland 4: Tschapuh plant die Entführung der Prinzessin Gretel
Ein Gedicht von
Belix Bahei
Tief in einer dunklen Höhle haust,
groß, gemein und gefährlich wild,
ein Wesen, vor dem es einem graust.
So ist das allgemeine Bild.
Raub und Mord, dies ist das Pläsier
von dem monströsen Drachentier.
Der böse Lindwurm, kurz Tschapuh mit Namen,
dieser Drache, bei Tag und bei Nacht,
eifersüchtig seinen Schatz bewacht.
Schon so viele furchtlose Ritter kamen,
sich in den dunklen Gängen verliefen,
ängstlich dann lauthals um Hilfe riefen
und jeder doch sein Leben ließ,
als Tschapuh sein feurig Atem blies.
Mit schwerer Rüstung, ein kühner Recke,
schlich sich leise in Tschapuhs Verstecke.
Wollt ihn töten und behalten den Schatz dann,
wie es eben macht ein edler Rittersmann.
Hier gab es keine befreite Jungfrau als Lohn,
es wär nur eine rein finanzielle Transaktion.
Jedoch dieser Drache ist klug, hat Verstand,
deshalb hat ihn noch kein Ritter übermannt.
Er den leckeren Ritterbraten roch,
zielbewusst durch die dunklen Gänge kroch.
Tschapuh lautes Grölen in den Gängen hallt,
über des Ritters Rücken läuft es eiskalt.
Wenn ihm doch nur die Flucht gelänge.
Aber welcher ist der richtige, dieser vielen Gänge?
Da! Ein Schatten vor ihm auftaucht,
der Drache rasend wütend faucht:
„Tschaapuuuh“, ein Feuerstoß, ein gleißend greller.
Heut Abend gibt es Gegrilltes in des Drachens Partykeller.
Nach des Nächtens leckerem Abendmahl
denkt sich das müde und gesättigte Drachentier:
„Das Aufräumen ist doch eine echte Qual.
Besser ich hätte für den Haushalt eine Hilfe hier.
Auch zum Anschauen was Hübsches, ein echtes Juwel.
Ich glaub, ich entführ die schöne Prinzessin Grètel.“
(Fortsetzung folgt)
Belix Bahei 26.05.2017
belixbahei@hotmail.com