Die vergessliche Frau - ein Betreuungsfall
Ein Gedicht von
Belix Bahei
Ich kenne da eine Frau, sie ist schon ein bisschen älter.
Diese Frau immer wieder irgendwelche Sachen vergisst.
Vermutlich, weil es in ihrem Hirn schon etwas kälter ist.
Oft stand sie auf verlassenen Plätzen in frühen Morgenstunden.
Anfangs sie nur Handy, Feuerzeug, Geld oder ihren Schlüssel vergaß.
Jetzt jedoch das Vergessen in ihrem Hirn tiefere Wunden fraß.
Ihre Kinder eine Lösung suchten, es sollte eine betreute Arbeitsstelle geben.
Brachten sie bei den Therapeutischen Einrichtungen und Dienste für Senioren unter.
Dort ist für sie nun, werktags von sieben bis vier Uhr, ihr Leben bunter.
Doch durch einen ärgerlich selbstverschuldeten Umstand
ist sie in ihrem Leben, in ihrem privaten,
quasi in einen betreuungslosen Zustand geraten.
Wir suchen nun, für den häuslichen Bereich, eine verlässliche Person,
zwecks Betreuung für diese vergessliche Frau, diese so verwirrte,
die sich häufig auf ihrem nächtlichen Gang zum WC schon verirrte.
(Kurz, um Missverständnissen vorzubeugen: es handelt sich nicht um das ernste Thema Demenz, sondern um die normale Vergesslichkeit von uns allen, um die alltägliche Tüddeligkeit. Und es ist eigentlich für eine bestimmte Gruppe von Personen geschreiben worden, so dass bestimmte Schlüsselworte und Zusammenhänge auch nur von diesen Personen so richtig erkennbar sind. Aber vielleicht geht es ja auch so.)
Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com