Der Wohnungsputz
Ein Gedicht von
Belix Bahei
Ach, Du süße Putz-Liese,
guck doch bloß nicht so fiese.
Es liegt ja nur an der Sonne,
sie schafft zwar wohlige Wonne,
jedoch sieht man nun jedes Staubkorn.
So etwas weckt in Dir Wut und Zorn.
Mit Kopftuch und Schürze bekleidet
wird dem Staub so das Sein verleidet.
Jetzt wird total hemmungslos geputzt,
die Strahlen der Sonne ausgenutzt.
Es muss einfach spiegeln und glänzen,
zu Ende ist jetzt das Faulenzen.
Es lag ja nur an den Wolken, den grauen,
nun kann man des Staubes Menge erschauen.
Von der gemütlich Couch endlich hochgequält,
werden jetzt die richtigen Waffen gewählt.
Schrubber, Eimer und natürlich das Wischtuch,
der Gutmütigkeit ist nun wirklich genuch.
Die Lippen werden fest gespitzt,
das Wasser übern Boden spritzt,
Den neuen Schrubber froh ergriffen,
dazu ein lustig Lied gepfiffen.
Der fiese Schmutz wird zum Feind erklärt,
seine Anwesenheit abgewehrt.
Ein Wassertropfen rinnend fließt,
einen Schmutzpartikel umschließt,
wird vom Feudel aufgenommen,
wird ausgespült, ist umgekommen.
Anschließend wird trockengewischt,
neuer Duft, der uns beide erfrischt.
Ein Lächeln in ihrem Gesicht
gibt es aber immer noch nicht.
Denn auch das Glas der Fenster
trägt böse Schmutz-Gespenster.
Sie wischt eifrig die Fensterflächen,
wird so die Macht des Schmutzes brechen.
Hell strahlt die Sonne funkelnd hinein
und Putz-Lieschens Lächeln stellt sich ein.
Sie löst Kopftuch und Schürze,
räumt in eilender Kürze
die Putz-Sachen zurück.
Es ist des Lieschens Glück.
Und ich schau ihr so gern zu beim Saubermachen.
Denn beim Putzen, ihr versteht jetzt mein fröhliches Lachen,
trägt sie außer Kopftuch und Schürze keine anderen Sachen.
Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com