Man kann nicht immer Lachen
Ein Gedicht von
Bärbel Bö
Nicht alle sind gleich
Man kann nicht immer Lachen,
so verlor ich den Glauben an dem
was du mir über Liebe zu mir sagst ,
mein Herz teile diesen Schmerz an die
Erinnerungen an die schöne vergangene Zeit.
*
MS bringt Kämpfer hervor
„Multiple Sklerose ist komisch.
Man kann an dem einem Morgen aufwachen und sich gut fühlen,
und am nächsten Morgen wünscht man sich,
man wäre überhaupt nicht aufgewacht.
Denn es gibt Schwierigkeiten mit Deinem Körper,
Deinen Emotionen,
Deinen Beziehungen und Deinem Job.
Die MS hat auf ihre Art
und Weise das Zeug dazu, jeden Teil Deines Lebens zu berühren.
MS ist definitiv keine Krankheit, die man für sich behalten könnte.
Auch wenn wir es versuchen.
Wir bemühen uns, es nicht hinaus zu posaunen
und nur im kleinen Kreis zu besprechen,
aber natürlich geht es auch darüber hinaus.
Wenn es die Menschen schaffen würden, nur für einen Tag
in unser Leben sehen zu können und nicht nur die körperlichen
Symptome der MS,
sondern auch die emotionalen und finanziellen Herausforderungen,
die sie mit sich bringt, zu sehen und zu erkennen
(und dies alles in Relation zu bringen) –
dann würden sie vermutlich weglaufen.
MS ist etwas, was wir unserem schlimmsten Feind nicht wünschen
würden – aber ich wünschte, jeder könnte es für einen Tag erleben,
damit sie ein bisschen mehr Verständnis,
Mitgefühl und Geduld mit uns hätten.
Denn dann müssten wir an unseren schlechten Tagen nicht noch
zusätzlich so hart versuchen, uns zu erklären und die Menschen
davon zu überzeugen,
dass unsere Schmerzen und Kämpfe echt sind.
Heute bin ich aufgewacht und meine Hände wollten nicht kooperieren.
Das Zittern war intensiver als ich es von früheren Zeiten kenne.
In der Tat fühlt sich mein ganzer Körper an, als ob ein Erdbeben
in 10 verschiedene Richtungen explodiert wäre.
Nichts funktioniert so, wie es sollte.
Aber versuche meine Gedanken in andere Richtungen zu lenken,
und sende Euch meine aufrichtige Ermutigung denn ich möchte nicht,
dass sich jemand alleine oder hoffnungslos fühlt.
Ich möchte nicht, dass jemand aufgibt.
Wenn ich es schaffen kann, kannst Du es auch.
Wir schaffen das.
Wir haben nicht um diesen Kampf gebeten.
Ich kenne niemanden, der MS aus einer Liste ausgewählt
hat und sagt:
„Ich möchte diese Krankheit für den Rest meines Lebens.“
Wir haben sie nicht verursacht oder können sie nicht beenden.
Das einzige, was wir noch tun müssen, ist zu kämpfen
oder aufzugeben – und Aufgeben ist keine Option.
Ihr seht, MS-Krieger formieren sich aushältst,
von denen niemand je etwas sehen oder erfahren wird.
Du schwingst Dein Schwert und kämpfst galant, auch wenn
Deine Knie unter Dir einknicken und
Du kaum Deinen Kopf hochhalten kannst.
Zweifle niemals für nur einen Moment
an Deiner Stärke, denn selbst an
Deinen schwächsten Tagen bist Du stark.
Kämpfe weiter! Tag für Tag
Gebrochen von Trauer
und der Last schwerer Tränen an einem kalten Tag
ohne Sonne irrte ich ziellos durch die gähnenden
Schluchten dieser Stadt.
Das grelle Neon der Schaufenster nickte müde
in meine Richtung, Regen spiegelte sich auf der Straße
und enorme Güsse durchnässten meinen Mantel.
Doch von all dem spürte ich nichts,
denn mein Herz setzte für einen Schlag aus.
Was geschieht mit mir?
In diesem Moment holte mich das was einmal
war mit einem gewaltigen
Beben wieder ein. Zuerst war es ganz unscheinbar
in meiner Brust, zog sich durch meine Glieder
und machte sich mit aller Macht in meinem ganzen Körper
mit einem Glühen breit.
Mein Blick hob sich himmelwärts und es schien mir,
als könne ich jeden einzelnen Regentropfen erkennen.
Tropfen für Tropfen färbten sich meine Erinnerungen
in den schönsten Farbtönen -
zum greifen nahe vor meinem Gesicht.
Ein kaum spürbares Lächeln zog sich wie ein rotes Band
durch meine Lippen, und so blieb ich stehen.
Alles grau dieser Stadt schien auf zu horchen.
Ich streckte meine Hand aus - doch jeder Tropfen
zerrann zwischen meinen Fingern wie unsere gemeinsame Zeit.
Niemals würde ich dich wieder in meinen Armen halten,
und meine Liebe zu dir ist so vergebens
wie die Jagd nach der roten Sonne am Horizont.
Das Glimmen erlöscht, und mir wird kalt.
Wer sieht mich im Regen um dich weinen?
Diese Stadt schluckt alle Gefühle in einer einzigen Umarmung
aus grauen Beton und düsteren Fassaden
doch die Erinnerung an dich wird sie mir niemals nehmen.
So gehe ich einsam meinen Weg,
und jeder Schritt wird ein neuer Anfang sein."
Bärbel B.
© alias lachmal