Dreierlei
Ein Gedicht von
Annika Ebert
Es gab einmal der Dinge drei.
Sie teilten alles, auch den Brei.
Waren wie Brüder, wie Schwestern.
Ist mir, als wäre es erst gestern
Gewesen, als ihr euch trenntet.
Euch erstacht, von hinten,
Erdolcht vom Eigen Fleisch,
Eigen Blut. Feuer so heiß,
Die Scham so tief sitzend,
Niemand auch nur den Finger
Hebt und sich flehend
In die Arme des anderen wirft.
Nun ist es ewig her
Und es wird immer Schlimmer.
Das Herz wird Einem schwer
Wie Blei, wenn dran gedacht,
Dass einst die Brüder
Zusammen Wunder vollbracht.
Wird niemals und nimmer
So sein wie früher vielleicht.
Die Zeit mit jedem Tag verstreicht.
Dreierlei gibt es nicht mehr.
Denn Hass schüren sie sehr.
Das Ende erscheint nah
Als man die Brüder zusammen sah.
Dreierlei wird nicht mehr sein.
Erhalten, von ihrem eigenen Schein.