Ein Blümchen steht am Wegesrand
Ein Gedicht von
Anita Namer
Ein Blümchen steht am Wegesrand
und wächst so vor sich hin,
im Blühen und im Wachsen
sieht es so seinen Sinn.
Ein Blümchen steht am Wegesrand
braucht Wasser, Nahrung, Licht.
Es öffnet sich für jeden,
zeigt allen sein Gesicht.
Ein Blümchen steht am Wegesrand
besucht von manchen Tieren,
ob groß, ob klein, ob dick, ob dünn
es wird sie nicht sortieren.
Ein Blümchen steht am Wegesrand,
in Sonne, Wind und Regen,
mal grad, mal schief, mal krumm
und lebt da so sein Leben.
Ein Blümchen steht am Wegesrand
manch Mensch nimmt`s einfach mit,
bringt`s weg von allem was es kennt,
das ist ein großer Schnitt.
Ein Mensch steht so am Wegesrand,
wird vieles auch erleben,
erinnert sich an`s Blümchen,
erkennt darin den Segen.
© Text & Foto: A. Namer