Lichtblicke

Ein Gedicht von Anita Hasel
Nach oben schau ich: Ach wie grau!
Die feuchten Nebelschwaden schleichen
um alle Häuser, kalt und rau.
Kein Sonnenstrahl kann sie erreichen.

Der Himmel deckt die Erde zu,
als wollt' sie sich schon schlafen legen.
Dabei ist's Mittag! Ach, wozu,
soll ich das kleine Pflänzlein hegen?

Ich hab's gepflanzt doch viel zu spät,
die Sonne lässt es nicht mehr sprießen.
Kaum auf, schon dass sie untergeht,
und jetzt fängt es noch an zu gießen.

So sind Gedanken wie die Tage,
oft grau und schwer und ohne Licht.
Vergessen ist ganz ohne Frage
der Frühling, der ist außer Sicht.

Doch halt, was lass' ich mich verdrießen?
Die Ruhe kehrte wieder ein!
Lern' wieder, Tee und Wein genießen
und wieder gern Zuhaus' zu sein.

Denk' ich zurück, was gestern war,
was dieses Jahr für mich gebracht:
Mal hell und licht und sonnenklar,
und manchmal auch nur finst're Nacht.

Es hilft, daran zurück zu denken,
was mir geschenkt war schön und gut.
Den Blick auf helle Tage lenken,
schenkt für die Zukunft neuen Mut.

Ich jag' Euch fort, ihr Nachtgespenster,
ihr kennt sie nicht, die stille Freud',
wenn Kerzenlicht erhellt die Fenster,
und niemals scheint so hell wie heut'!

© Anita Hasel

Informationen zum Gedicht: Lichtblicke

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02.11.2015
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