Coronagebet und Zuspruch

Ein Gedicht von Angelika Zädow
Ach Gott, Dir kann ich es sagen: ich bin so müde. Müde von dem, was in meinem Leben so lange schon wegfällt. Müde vom Vermissen: der Gemeinschaft, Spontanität, dem Singen, der Nähe, dem Verreisen und noch viel mehr…
Ich bin müde: von allem, was mich stattdessen bewegt: Sorge um Familie und Freunde, Trauer um die Verstorbenen, das tägliche update der steigenden Zahlen, dem Auf und Ab zwischen Hoffnung und Verzweiflung …
Ich bin müde von meinem Alltag: Telefonieren, mailen, Videokonferenzen, homeoffice, homeschooling, gute Laune behalten und verbreiten…
Ich bin so müde …

Dir Gott, lege ich meine Müdigkeit, meine fehlende Kraft, meine Klage ans Herz: Wie lange noch, Gott, wie lange …?

Ich bitte Dich: Wandle meine Mattheit, wandle meine Lustlosigkeit, wandle alle Zweifel durch Dein Wort voll Güte und Liebe.


Wenn das Leben dir Seele und Verstand verdunkelt,
sei gewiss
gerade dort...
in der finstersten Ecke …
da wohnt Gott.
Und zündet ein kleines Licht an:
wärmend, anheimelnd, erhellend.
Trau ihm, der sagt:
„Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln,
sondern er wird das Licht des Lebens haben.“

Informationen zum Gedicht: Coronagebet und Zuspruch

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05.05.2021
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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