Abendlied
Ein Gedicht von
Angelika Zädow
Wind spielt sein Abendlied
auf grünen Blättersaiten
trägt es durch die offenen Fenster
sanft in den Kirchenbug hinein
Melodien schweben
wie auf Flügeln durch den Raum
entschwinden dann wie Nebelschweif
hinaus in Waldeskühle
Ich wende mein Gesicht dem Windlied entgegen
lasse meine Seele auf Tonflügeln zieh’n
Wie traumbewegt breiten
sich Welten leuchtend aus
voll menschlicher Schönheit
aus gütigem Blick
der Friedensgedanken versöhnend umfängt
und mich streift ahnend des Ewigen Hauch
Zärtlich küssen sich
Segen und Klang
und Wind und Gedanken
und leiten das Lebensschiff
in sicheren Hafen