Kirmes

Ein Gedicht von Angelika Adams
Nun geht er wieder einmal los
Der Rummelplatz vorm Fenster
Mit Pauken und Trompetenstoß
eröffnet und nun grinst er.

Weil so viel Leute da in Scharen
Essen, trinken, Karussell fahren.
Ein Crêpes mal eben € 3,50
Nun sagt jetzt bloß nicht
es ist günstig.

Alkohol und Süßigkeiten
Sollen dem Volke Freud´ bereiten.
Manche Fahrt im Karussell
Bist 5 Euro los ganz schnell.

Wo sind nur die guten Zeiten
Als die Kirmes Spaß gemacht.
So kann es Freude nicht bereiten
Und auch das Portemonnaie nicht lacht.

Ich bin zu mir dann selbst gemein
Vergönne mir manch Lustbarkeit.
Doch ich sehe es nicht ein
Die Preise zahlen, nicht bereit.

Trotzdem sind manche gleich wie toll
Buden und desweiteren voll.
Was kostet es wohl nächstes Jahr
Statt 5 gleich 7 Euro bar?

Die Champignons, die ich so mag
sind auch sehr klein geworden.
Und das Wenige für den Preis
verdient auch keinen Orden.

Ich schau mir an, dieses Gewimmel
Erinnerungen werden wach.
Wie war er schön, der Raupenhimmel
Da wurden manche Paare schwach.

Die schnelle Bobbahn war für mich
Schon damals glatt der Renner
Doch gegen das Getümmel heut´
Ist sie nur noch ein Penner.

Immer höher, weiter, runter
Mein Magen wär´ da gar nicht munter.
Ich steh davor in aller Ruh
und schau dem bunten Treiben zu.

Dort mitzufahren lass ich bleiben
Lass mich dann mit der Menge treiben.
Musik hör ich schon leis von Ferne
Ach ja, dort war ich früher gerne.

Die Tanzkapelle spielt recht flott
Manch Liedchen aus dem Schlagertrott.
Der Biergarten ist proppenvoll
Manch´ Gäste auch mit Alkohol.

An Losbuden ist auch nur Kitsch
Den kann ich nicht gebrauchen
Früher bracht ich ihn nach Haus
Um ihn dann zu verstauchen,

Im Keller oder einem Schrank
und auch in der Truhenbank,
verbrachte Kirmeskitsch sein Dasein
Heut denke ich, das darf nicht wahr sein.

Weiß nicht was ist mit mir passiert
Früher hat´s mich interessiert.
Heute nur mal so geschaut
Was so alles aufgebaut.

Es sind viele bunte Sachen
Und ich hör´ manch Kinderlachen.
Dann denk ich „Es ist ihre Zeit“
Die eigene scheint mir heut´ so weit.

Fünf Tage geht es wieder rund,
bis das der Himmel kunterbunt
mit Feuerwerk den Rummel schließt
Ich hoffe, dass ihn jeder genießt.

Informationen zum Gedicht: Kirmes

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10.09.2012
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