Weihnachtszwang, oder die Befreiung von Stress

Ein Gedicht von Andreas Hanschke
Advent, Advent, wen juckt das schon,
wenns überall nach Weihnacht stinkt
und schnulzig triefend Glockenklang,
wie klebrig Treibsand uns umringt.
Der Marktplatz völlig überfüllt,
es grölt der ganze Glühweinstand,
ein Strunk mit Lichterkram behängt,
bleibt doch nur Holz, gehört verbrannt.
Der Händler mit der Panik macht,
die Preise hoch, die Kassen voll
und das nennt man Besinnlichkeit,
der Stress klingt nach in Weihnachtsmoll.
Die Kinder quengeln, Mütter schrein,
die Väter sind desorientiert,
und ganze Straßenzüge sind,
wie eine Landebahn markiert.
Worauf ich mich tatsächlich freu,
bei all der Übertriebenenheit,
wenn Weihnachten olympisch wird,
sich dadurch vom Konsum befreit.
Dann ist es wie mit Marathon,
man macht nicht mit und schaut nur zu,
hat Weihnachten ohne den Zwang,
Familie, welch himmliche Ruh.

Informationen zum Gedicht: Weihnachtszwang, oder die Befreiung von Stress

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09.12.2019
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