Wahres Glück
Ein Gedicht von
Andreas Hanschke
Was gibt es schön'res auf der Welt,
als einen Keller voller Geld,
ein dickes Auto und 'nen Pool,
auf einer Jacht plus gold'ner Stuhl.
Auf jedem Erdteil steht ein Haus,
mit einem Gärtner namens Klaus
und einem Fuhrparkingenieur,
mit einem Rennmotorgehör.
Im hauseigenen Séparée,
fährt man mit Ski auf gold'nem Schnee,
in jedem Bett ein Modell liegt,
was sicher kaum zu Essen kriegt.
Ja und das Extra das ist dann,
dass man auch hin und wieder kann,
in dem man auf ein Knöpfchen drückt
und dadurch schnell sein Haus verrückt.
Es springt weil man sich's leisten kann,
vom Meer bis an die Berge ran,
Erdanziehung , selbst die Physik,
wird ausgesetzt mit einem Klick.
Doch ist das wirklich was sich lohnt,
es zu bekommen und dann wohnt,
man ganz allein im gold'nen Haus
und traut vor Angst sich kaum noch raus.
Weil falsche Freunde stehen dann,
in Dreierreihe bei dir an,
um zu erschnorren sich ein Stück,
vom scheinbar richtig großen Glück.
Dann bin ich doch viel lieber ich,
denn etwas and'res brauch ich nich',
der letzte Wein , das letzte Bier,
teil ich mit Freunden und mit dir.
Das ist was zu haben sich lohnt,
weil wahres Glück dann bei mir wohnt.