Neugier kann weh tun

Ein Gedicht von Andreas Hanschke
Auf einem Feld, da saß ein Mann,
mit untenrum recht wenig an,
als er mich sah, lief er vor Schreck,
mitten durch das Kakteenfeld weg.
Jetzt hat die Neugier mich gepackt,
ich zieh mich aus und hock mich nackt,
mitten in das Kakteenfeld,
als hinter mir ein Köter bellt.

Der Mann, zu dem der Hund gehört,
war irritiert, völlig verstört,
ich springe hoch und lauf vor Schreck,
mitten durch das Kakteenfeld weg.
Am andern Ende von dem Feld,
steht auch ein Mann, sein Hund, der bellt,
ich drehe um und flitz zurück,
komm aber nur ein kleines Stück.

Es läuft heute nicht ideal,
ein Schmerz reißt mir am Genital,
ich wußte gar nicht, dass ein Mann,
so einzigartig jodeln kann.
Dann wach ich auf, der Mond scheint hell,
ich springe hoch, nur halb so schnell,
mein Fahrrad steht noch an sei'm Ort,
nur blöd, der Sattel, der ist fort.

Ein schlauer Mann hatte den Drang,
Neugierig sein, ein Leben lang
und das war auch mein Lebenssinn,
bis ein Kaktus stach in mir drin.
Die Heilung dauerte ein Jahr
und mir wurde eindeutig klar,
ich bleibe lieber'n bissl dumm,
als so zerstochen untenrum.

Informationen zum Gedicht: Neugier kann weh tun

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10.12.2019
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