Der Vogelflüsterer
Die Agentur für Kunst und Kitsch
betritt um zehn Fritz-Otto Fritsch.
Er sucht ein Auftritts-Engagement
und das schon viele wochenlang.
Agentin Frost beargwohnt Fritz.
Der aber lacht, macht einen Witz
und stellte sich der Agentin vor.
Das Haus verläßt ein Damenchor.
Den Damen folgt ein Meisterdieb,
der klaute, daß nichts übrig blieb,
ein Zauberer und noch ein Clown.
Der hat‘s am schwersten bei den Frau‘n.
Fritz-Otto wirft geschickt die Messer
und Bälle (darin ist er besser),
jongliert und tanzt und singt und pfeift,
bevor er zu den Karten greift.
Was Fritz, jedoch, am besten kann,
so glaubt er, kommt am besten an.
Fritz imitiert, wie Vögel tun,
vom Emu bis zum Auerhuhn.
Bereits nach kurzer Vorwärmzeit
erhält nun Fritz Gelegenheit,
die Illusion mit Vogeltieren
in die Fiktion zu projizieren.
Bis jetzt hat niemand ihn entdeckt;
Fritz hofft, daß er Interesse weckt.
Ob er Agentin Frost erwärmt,
wenn er mit Vogelstimmer lärmt?
Natürlich nicht, Agentin Frost
nennt Ottos Vortrag ‚Magerkost‘.
Ein anspruchsvolles Publikum
nimmt das, was Otto bietet, krumm.
Ihr Publikum sei drauf trainiert,
daß irgendwas mit „Wow“ passiert.
Was Megairres wie,… nun ja,
das vorher wirklich niemand sah.
Fritz lenkt nun ein, mit leichter Häme,
daß doch das beste Stück noch käme.
Doch Frost bleibt eisig wie der Strand
am Südpol um Neuschwabenland.
Enttäuscht nimmt Fritz das Urteil an,
wohl wissend, daß er‘s besser kann
und registriert in Frostes Hallen,
Fritz-Otto Fritsch ist durchgefallen.
Und während Fritz sich umsortiert,
Frau Frost zur Digitaluhr stiert,
erspart er sich das Abschiedswort
und fliegt durchs Erkerfenster fort.