Wer bin ich?
„Hey, wie geht‘s dir?“
Mir geht es gut –
keine Reue, keine Trauer und keine Wut.
Vielleicht tut es das nicht,
das sieht man ja auch schon in meinem Gesicht,
Aber wie könnte ich es denn je wagen, was zu sagen?
Ich habe Angst vor der Reaktion,
wenn ich verrat, wie ich mich fühl, wie’s mir wirklich geht,
weil ich nicht denke, dass ihr’s versteht.
Wie solltet ihr auch, wenn ich es nicht selbst kann?
Dafür braucht’s wohl mehr als nur einen Mann.
Eines weiss ich aber ganz genau
und zwar fühl ich mich ganz mau
wegen dem, was war, was ist und was sein wird,
wegen der Menschen und dem, was ihnen im Kopf rumschwirrt.
„Aaaaber das ist doch nicht so schlimm,
man kann im Leben doch nicht immer gewinn‘!
Und du bist so schon privilegiert,
in deinem Leben läuft doch alles wie geschmiert.“
Andere haben’s viel schlechter,
da mögen sie sicherlich Recht hab‘n.
Aber das fällt für mich dann doch nicht so sehr ins Gewicht,
denn mein Leben verschönern tut diese Erkenntnis ganz und gar nicht.
Ich geb schon zu, vielleicht klinge ich kindisch,
denn es geht hier rein um mich.
Um das, was ich bin, und das, was ich vorgebe zu sein.
Ersteres weiss fast kein Schwein
- Entschuldigung für diesen Reim -,
aber besser soll’s so sein.
„Die Welt wäre wesentlich schöner ohne dich“ –
an diese (abgewandelte) Aussage erinnern sie sich vielleicht nicht,
oder daran, wie sie mir das Herz bricht.
Ich hab sie nie vergessen, wie könnt‘ ich auch,
es bereitet mir jetzt noch Grummeln im Bauch.
In Zwischenzeit hat das schüchterne Kind viel gelernt und gesehen
und es ist äusserst viel in seinem Leben geschehen.
Doch in dieser Welt findet es keinen Platz –
so findet es sich höchstens hier wieder, in dem ein oder anderen Satz.
So hoffe ich aufrichtig, die Welt ist schöner, wie sie jetzt ist,
dann fühl ich mich wenigstens ein bisschen weniger Mist.
Denn, das klingt jetzt vielleicht ganz bieder,
aber ich finde mich selbst nicht mehr wieder.