Liebe Tilly Boesche-Zacharow,
Ihre Gedanken habe ich mir heute morgen in ruhiger Stunde gegönnt. Ich habe folgende Denkanstöße dadurch bekommen:
Zu 1.) Undank ist unbarmherzig und kommt auf denjenigen zurück, der diesen Verrat begeht...
Zu 2.) Es ist noch heute nicht überall selbstverständlich, dass Frauen ihre Meinung sagen. Als Beispiel dient die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten...
Zu 3.) Diese Episode deutscher Zeitgeschichte wird immer mit Vorbehalten, Verdächtigungen und Anschuldigungen behaftet sein. Ich habe selbst erlebt, wie meine Großeltern über diese Zeiten eisern geschwiegen haben. Verdrängen war angesagt, und viele Deutsche sahen sich selbst als opfer, ohne darüber nachzudenken, warum dies so gekommen war. Aber sind die Verdränger dadurch glücklich geworden? Ich glaube nicht...
Ich sende liebe Grüße auf die Reise nach Berlin zu Ihnen! Klaus Enser-Schlag