Hallo Olcay Can,
Deinem Wunsch nach einem Kommentar für dieses Gedicht komme ich gerne nach. Nun, ich interpretiere es so, dass es Deine Vorstellung vom Jenseits ist. Du steigst auf das *Dach der Dächer*. Alles was Du denkst, macht Dich leichter, denn Du weißt ja: Was einmal auf der Erde war hat *hier* keine Bedeutung mehr...
Ein Leben nach dem Tode - ein unerschöpfliches Thema. Du hast es durch poetische Formulierungen sehr bildhaft ausgedrückt. Toller Stil eines jungen, intelligenten Menschen.
Viele Grüße!
Klaus
Dein Kommentar:
Hallo Klaus, ich danke dir auch für diese Interpretation und auch für die Komplimente, wirklich sehr. Dass ich mich aus deinem genannten Grund leichter fühle, hatte ich so noch gar nicht bedacht. Wenn ich jedoch in mich gehe, kann ich durchaus zustimmen, dass das ein unbewusster Gedanke war Meine eigentliche Vorstellung war folgende: Je weiter ich mich von der Erde (von allem was mich an das Leben band) entferne, desto befreiter und leichter fühle ich mich. Ich würde dir gerne das Mysterium des 3-Zeilers am Ende aufdecken. Wenn du diese Strophe ohne Hilfe durchdenken möchtest, solltest du ab hier aufhören zu lesen (Spoiler-Alarm ) Das Gedicht liest sich in 2 Zyklen. Im ersten Zyklus wollte ich die Vorstellung anregen, wie es wäre, wenn man hoch in den Himmel aufsteigen könnte. Wenn man den ersten und zweiten Vers analysiert, fällt auf, dass es ein unsauberer Reim ist. Dies habe ich gewollt so formuliert, denn jetzt kommt der 3 Zeiler am Ende ins Spiel... ,, steige '' (Z 1) und ,, neige '' (Z 15) reimen sich. Außerdem fangen beide Verse mit ,, Wenn '' an. Somit wollte ich eine Verbindung vom Ende zum Anfang schaffen. Nun warum das ganze? Wie ich vorhin sagte, handelt der erste Zyklus von einer Vorstellung. In der letzten Strophe beschreibe ich den Tod... je höher ich hinauf gleite, desto dünner wird die Luft, bis ich bzw. die Lunge quasi zu Ende neigt (Bewegung des Zwerchfells).... Und jetzt! Liest sich der 2. Zyklus als Aufstieg, nach dem Tod, ins Jenseits. Die letzten beiden (unvollständigen) Verse sollten im Anschluss dem Leser, in jedem Zyklus, eine andere Bedeutung des ,,Seins'' hervorrufen... Das waren meine Gedanken dazu