Titel | ||||
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7 | Frühlingserwachen / Korrektur | 14.04.19 | ||
Vorschautext: Du brichst den harten Frost, mit einer Geste tausend Händen gleich Und doch ist, was du aufgebrochen dem Tode fremd und fern Was kläglich war und starr und alt, das opfert willig die Gestalt wird vor dir gern im neuen Lichte wieder jung und stark und reich Das Mangelhafte hast du als dein Element erwählt und nimmst in acht was durch die Zeiten tief gezeichnet, was riechend und bereits verdorben. In deinem Schaffensrausch stehn Abfall, Urat und das Totgeweihte dir zu Seite und was gestorben, das schlummert bloß – durch deinen Ruf ist es erwacht Voll Lust erhebt sich jede Stimme, die dein Mysterium jetzt schon still erahnt und was im Schoß der Finsternis verborgen seine Wege bahnt, strebt unbeirrt hinauf zum Licht Das Fremde und das Unbekannte zieht zu sich das Alte, das Triviale, das Niedre und Banale verwirft es aber nicht, hebt es vielmehr empor und trinkt mit ihm aus einer Schale ... |
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6 | Frühlingserwachen | 14.04.19 | ||
Vorschautext: Du brichst den harten Frost, mit einer Geste tausend Händen gleich Und doch ist, was du aufgebrochen dem Tode fremd und fern Was kläglich war und starr und alt, das opfert willig die Gestalt wird vor dir gern im neuen Lichte wieder jung und stark und reich Das Mangelhafte hast du als dein Element erwählt und nimmst in acht was durch die Zeiten tief gezeichnet, was riechend und bereits verdorben. In deinem Schaffensrausch stehn Abfall, Urat und das Totgeweihte dir zu Seite und was gestorben, das schlummert bloß – durch deinen Ruf ist es erwacht Sehnsuchtsvoll erhebt sich jede Stimme, die dein Mysterium jetzt schon still erahnt denn was im Schoß der Finsternis verborgen, strebt unbeirrt hinauf zum Licht Das Fremde und das Unbekannte zieht zu sich das Alte, das Triviale, Niedre und Banale verwirft es aber nicht, hebt es vielmehr empor und trinkt mit aus einer Schale Wo ist nun Schöpfer und wo ist Kreatur wenn beides nur gemeinsam wirken kann? ... |
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5 | Dein helles Wort | 09.04.19 | ||
Vorschautext: Ich habe keine Meinung von mir selbst, da ich ja doch noch werde. Denn stets wenn ich enttäuscht mich von mir selbst abwende und mich erkennen muss als Teil der Herde ( jener, der im Grunde meines Herzens ich nie angehören will,) dann trag ich Trauer und ein Abgrund tut sich vor mir auf, den zu durchschreiten nimmer ich vermag, in noch so kühnem Lauf. Dann sinkt die Seele nieder und ich werde still, erschrocken von der Finsternis der Tiefe und der dunklen Erde. Wer könnte dieses Dunkel je durchdringen, wer könnte Einhalt ihm gebieten und vollbringen, dass es zu Geist und Sinn mir wird, woran mir doch so sehr gebricht? ... |
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4 | Das Unwägbare | 09.04.19 | ||
Vorschautext: Ich geh den Weg des Menschensohnes, der beständig an das Unwägbare denkt, um Beständigkeit den Dingen zu verleihen, die von Kindheit an ich liebgewonnen habe und die ich heut schon anerkenne als den hehrsten Teil der Gabe und des Lohnes – für diesen Lohn will ich mich gern kasteien. Tod, Versagen, Niedergang und alles Schmachten – jede bittre Lage, die das Menschenherze so sehr kränkt, ich will sie ansehn und betrachten – will sie auf mich nehmen – so, als hätten ich den Sinn, den alle Bitternisse in sich tragen, bereits verstanden und schon ausgefüllt. Ich will im tiefsten Herzensgrund sprechen können, dass, wenn auch in augenblicklich noch verborgner Weise, doch jede Regung dieses Daseins mich beschenkt. Elmar Vogel / April 2019 |
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3 | Der Baugrund | 09.04.19 | ||
Vorschautext: Alles Sterben fällt nach unten doch das Leben strebt hinan In der Tiefe liegt gebunden Schweres, Dunkles – zieht mich an. Doch wie mag ich Höhe finden ohne Tiefen je gespürt? Muss ich doch am Licht erblinden wo das Dunkle mich nicht rührt. Auf der Teufe wohl gegründet in der Erde dunklem Schoß ... |
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2 | Metapher | 09.04.19 | ||
Vorschautext: Des Menschen Werk ist wie die Frucht am Baum Doch über ihren Rang da herrscht ein alter Streit Denn alles was getan aus überzeugtem, tief geglaubtem Sinn erfüllt den Raum, die Zeit und führt mich hin zu jenem Ort, da ich schon war bevor ich wurde. Und doch bleibt alles Tun, an das ich selbst nicht glaube und hätte ich‘s auch ausgeführt – das Absurde, das nicht an meine Seele rührt – es fällt herab, vergeht im Staube. Doch jenes andre Werk, das zeitlos ewig ist kann alle Zeiten überdauern, man wird es pflücken und verkosten, man wird’s den Kindern geben, die im Osten auf der kalten Erde kauern. Das ist die Frucht, die dieser Zeit Genesung bringt, da sie des Geistes Sehnsucht stillt und jedem der bereit, den dunklen Sinn durchdringt. So wird am Ende jede Tat, der es gelang das Schwache aufzurichten, ... |
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1 | Sommerleid | 08.04.19 | ||
Vorschautext: Dies ist der Sommer, der die Frucht ersterben lässt weit wirft er seine Lohe in den Herbst hinein wenn auch der Schnitter eilig noch zur Ernte bläst Entbehrung wird des Winters Antlitz sein. Und doch sind Kummer und Entbehrung keine Strafe der Natur unendlich groß und weit gewoben ist des Universums Tuch das Übel liegt in unserm eigenen Urteil immer nur im Zweifeln, im Verzagen liegt der Fluch. Denn wenn der Tod in unsern Räumen aus und eingeht, wie ein ungebetner Gast ... |
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