Das freie Weib
Es war einmal ein schönes Weib
mit üppigem, prächtigem Leib.
Sie mocht‘ intimen Zeitvertreib,
aber ohne langen Verbleib.
Die Freiheit war ihr sehr wichtig,
ihr Herz riet: „So ist es richtig.“
Darum war sie stets vorsichtig,
meint‘ Mann, sie sei ehepflichtig.
Sie brauchte das Abenteuer,
so fing ihr wildes Herz Feuer.
Schwüre war’n ihr nicht geheuer,
denn sie wusste: „Die sind teuer.“
Und so genoss sie ihren Schoß,
Lust, Begehr, den innigen Stoß.
War ihr Verlangen noch so groß –
Nie stellte sie jemanden bloß.
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