Überholspur

Ein Gedicht von Regina Wey
........

Schon oft hab' ich gedacht, das Leben
sei manchem nur, anständig Gas zu geben,
er drückt mit voller Kraft gern auf die Tube,
wobei er jeden genervt beiseite hupe.

Auf Überholspur kann er nicht mehr denken,
er will nach seinen eig'nen Regeln lenken,
ganz ohne Rücksicht durch sein Leben rennen,
denn nur Begierde kann er noch erkennen.

Und landet er dann auf der Buckelpiste,
fängt an zu holpern seine alte, müde Kiste,
im Auf und Ab wird er hart durchgeschüttelt,
doch stur, verbissen er am Lenkrad rüttelt.

Es fällt ihm schwer, in einen tief'ren Gang zu schalten,
zu bremsen, mit Gewissheit anzuhalten,
dass er so niemals wird die Kurve kriegen,
denn alles was er will, ist, immer noch zu siegen.

Am letzten Tag, auf seiner letzten Ehrenrunde,
ertönt aus seinem klagenden, weit off'nen Munde:
Ach, hätt' ich es doch früher schon gewusst,
dass dieser turboschnelle Wagen nichts mir hat genutzt.

.......
.....
...
.

Informationen zum Gedicht: Überholspur

39 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
02.09.2024
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige