trostlos

Ein Gedicht von Regina Wey
In Unendlichkeit verborgen
liegen Wiesen, liegt ein Tal,
viele waren ausgezogen,
voller Stolz, aus eig'ner Wahl.

Voller Freude sah man rennen
Kinder noch, mit Ruf nach Sieg,
denn sie konnten nicht erkennen,
dass nichts gut an Hass und Krieg.

Einst da galten sie als Helden,
Panzerfutter, Heldentod,
mit Orden tat man es vergelten,
doch die Wiesen sind noch rot.

In den Stuben hängt verstaubet
grüner Stahlhelm, bunt geschmückt,
Ritterkreuze, eichbelaubet,
wurden nur zurückgeschickt.

Auf den alten Bücherschränken
steht ein Bild mit schwarzem Band,
jenen tut man gern gedenken,
wo warst du bloss, mein Vaterland.

Jährlich viele Ehrenträger
sieht man vor dem Denkmal steh'n,
auch die greisen Totengräber
werden bald zum Teufel geh'n.

Und ich denk' an einen Vater,
den man trieb in diesen Krieg,
er kam heim mit Seelenkrater,
ohne Hoffnung, sagt' nichts, schwieg.

In Unendlichkeit verborgen
liegen Wiesen, liegt ein Tal,
Erinnerungen sind verschoben,
man sagt nur noch: Es war einmal.

Informationen zum Gedicht: trostlos

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22.08.2024
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