Sehnsuchtsmond

Ein Gedicht von Regina Wey
*****

Mister Vollmond, wo kommst du her,
vor ein paar Wochen warst du noch leer,
hast du die Absicht wohl, nach mir zu fassen,
es wär viel lieber mir, du würdest das lassen.

Vollmond, wenn ich dich seh,
kribbelts in mir schon vom Kopf bis zum Zeh,
zartes Sehnen, doch so schwer,
ich ertrinke in deinem Meer.

Mister Vollmond, lass mich in Ruh,
mir fallen doch meine Augen schon zu,
ich dreh und wende mich in feuchten Kissen,
hör endlich auf mich durch das Fenster zu küssen.

Vollmond, lass es doch sein,
du weißt doch ganz genau, ich bin allein,
lass mich schlafen diese Nacht,
du hast genug jetzt mich irre gemacht.

Mister Vollmond, sei doch so nett,
such für dein Licht dir ein anderes Bett,
sieh nach den Liebenden, die dich verlangen,
um ihre Sehnsucht in dich aufzufangen.

Vollmond, hör endlich auf,
weil ich mir sonst neue Vorhänge kauf,
hab Erbarmen doch mit mir,
willst du wirklich, dass ich mich verlier.

Mister Vollmond, bitte sei lieb,
sei meiner nächtlichen Unruhe Dieb,
vom Hüpfen durch die Räume kriege ich Beulen,
hör mich im Wald schon mit den Wölfen heulen.

Vollmond, wann ist's vorbei,
wann lässt du meinen Sinn wieder frei,
geh doch endlich weg von mir,
oder bleib doch, bitte - bitte bleib doch
ganz nah bei mir.

*****


Supermond, auch Erntemond genannt
...
Melodie: Mister Sandman, bring me a dream
von The Chordettes




(c) Regina Maria Wey

Informationen zum Gedicht: Sehnsuchtsmond

19 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,0 von 5 Sternen)
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17.09.2024
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