Plagiate

Ein Gedicht von Regina Wey
*****

Ich greife nicht nach fremden Federn,
doch jedes Wort war schon mal da,
es könnte mich darin verheddern,
wenn die Muse mir ist nah.

Muss ich sie schon neu erfinden,
einzeln, alle naselang?
Was soll ich dabei empfinden
noch, auf diesem Beutefang?

Seh ich lyrische Zitate,
schau ich um mich, wie ertappt,
was. wenn diese delikate
Falle
hinterlistig nach mir schnappt?

Irgendeiner hat's doch früher
irgendwo und wann notiert,
tausendfachem Wortesprüher
hab ich hinterher studiert.

Soll das Ganze ich vergessen,
entverst im Dichterzölibat?
Was ist denn noch angemessen?
Ist nicht alles Plagiat?

I tu mi ne wo findener,
nur versteht's dann keiner mehr...




(c) Regina Maria Wey

Informationen zum Gedicht: Plagiate

21 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
17.09.2024
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige