Entdeckungsreise

Ein Gedicht von Regina Wey
Ich hab' ein Loch in meiner Socke
und vorwitzig guckt der Zeh
nach allen Seiten, ganz gewundrig,
derweil auf einem Bein ich steh'.

Sonst in der Dunkelheit gefangen
und dem Mief nur ausgesetzt,
konnt' er nie ans Licht gelangen,
was ihn oftmals hat entsetzt.

Nun wackelt fröhlich sein Gesicht
aus diesem winzig kleinen Loch,
und mit etwas mehr Gerangel
zieht er's in die Länge noch.

Der nebendran will auch was seh'n,
trotzig fängt er an zu quengeln,
während dritt' und viert und fünfter
durch das große Loch sich drängeln.

Endlich haben sie's geschafft,
blicken staunend um sich her,
in diese helle, weite Welt,
und meine Socke ist jetzt leer.

Informationen zum Gedicht: Entdeckungsreise

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23.08.2024
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