Bittbrief der Natur an die Menschen

Ein Gedicht von Regina Wey
Ihr habt mir gar so vieles schon genommen,
und eure Sicht auf alles ist verschwommen,
ihr seht nicht mehr, was ich noch leisten kann,
mir ging es gut, doch jetzt bin ich euch gram.

Wie viele Tiere habt ihr schon vernichtet,
wann habt zuletzt ihr heilen Wald gesichtet,
und welche Leben gibt es längst nicht mehr,
seid ihr beglückt, wenn alles um euch leer?

Wie, frag' ich euch, wollt ihr dann existieren?
Wenn ihr nicht Acht gebt, werdet ihr verlieren,
ob's wirklich das ist, was ihr alle wollt,
ihr habt mir selten doch Respekt gezollt.

Für euch muss alles immer noch mehr werden,
damit drängt ihr mich schneller ins Verderben,
ihr denkt doch nur an eigenes Vergnügen
und wollt euch nicht mit weniger begnügen.

Ich gab euch auch schon einiges an Nahrung,
doch habt ihr nichts gelernt durch die Erfahrung,
ihr baut mich zu, verpestet mir die Luft,
bis irgendwann der Tod auch nach euch ruft.

Ich will, sagt die Natur, nur überleben,
bedenkt, hab' Schönes, Gutes euch gegeben,
doch nehmt ihr die Vernichtung gern in Kauf,
ich bitte euch, hört endlich damit auf.

(c) rewey

Informationen zum Gedicht: Bittbrief der Natur an die Menschen

34 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
24.08.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige