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Titel
4882 Einswerdung
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Einswerdung

Noch immer lacht SIE über meine alten Witze,
Es ist das Sonderrecht der langen Jahre,
Dass mit Beständigkeit und Duldsamkeit
Zwei Liebende gingen durch Kälte und durch Hitze,
Gemeinsam man auf seinen Wohlstand spare
Im Höherführen jung, im Wesen glücksbereit.

Immer weiß SIE, was ER denkt und sagen muss,
Durch und durch kennt er SIE, auch die Marotten
Und auch – womit SIE IHN ja manchmal foppt!
...
4881 Meine Ferienarbeiten früher
Vorschautext:
Meine Ferienarbeiten früher

Wenn die Eltern arm und nicht reich sind,
Sucht man schon als Junge nach Einkommen.
So nahm ich in den Schulferien g'schwind
Arbeiten an, wo ich konnt' unterkommen.

In den Ferien habe ich mich in Arbeit eingebunden:
Flaschenwaschen in der Limonadenfabrik.
Da habe ich mich nachts um 3:00 Uhr eingefunden.
Um 17:00 Uhr ging ich heim mit hundemüdem Blick.

...
4880 Es ist so schwer
Vorschautext:
Es ist so schwer

Es ist so schwer,
mit Menschen Gespräche zu führen,
die immer nur sich selber strahlend sehen wollen.
Sie kommen daher,
Lassen Dich ihre Überlegenheit spüren
Und manches Mal sitzt man dabei wie auf Kohlen.

Wenn die Eingebildeten sich dann beweihräuchern,
bleibt uns, den Bescheideneren nur das Zuhören,
das Loben gar, wo man nichts will, als nur bewundert sein.
...
4879 Mit Gerd Müller habe ich Fußball gespielt
Vorschautext:
Mit Gerd Müller habe ich Fußball gespielt

Jetzt, in diesen neuerlichen Kriegsverhalten
Erinnere ich mich wieder gern an die Nachkriegszeit.
Damals konnte man mit Fußball noch Welt gestalten
Und war zum fairen Wettbewerb, zum Spielen bereit.

Als Nördlinger Junge war das sonnenklar:
Fußball wird Teil aufsteigender Lebensführung:
Mit Gerd Müller spielten wir ganz wunderbar,
Da gab es immer wieder Spieleranrührung.

...
4878 Professionsachtung
Vorschautext:
Professionsachtung

Man muss kein radikalisierter Mensch sein,
Um sich der eigenen Herkunft zu erinnern.
Das stärkt und festigt Lebenszeit und Sein,
Eigene Speise darf im Topfe noch simmern.

In diesen wunderbaren spätherbstlichen Tagen
Finden sich bisweilen Graugedanken ein.
Da gibt es noch das Halali und Geisterjagen,
Man darf mit Freunden Freund noch sein.

...
4877 Traditionskost als Kulturform
Vorschautext:
Traditionskost als Kulturform

Wenn es überall immer mehr Dasselbe gibt,
Wächst der Abwechslungswunsch exponentiell.
Natürlich sind viele auf Dasselbe konditioniert,
Bei den Wenigen ändert sich nichts mehr schnell.

Doch inzwischen sieht man bei Essen es wieder:
Einheimische speisen vermehrt in Nischenwirtschaften,
Wo man noch gute Hausmannskost bekommt,
Erinnerlich der Kindheit im bodenständigem Verhaften.

...
4876 Sag' nicht immer
Vorschautext:
Sag' nicht immer

Sag' nicht immer, was Du willst,
Wie von außen man Dich rettet,
Wie Du Deine Wünsche stillst
Und man Dich in Watte bettet.

Sage lieber, was Du kannst,
Wo die Welt Dich brauchen kann,
Nicht, was Du von ihr verlangst,
Dann bist Du ein guter Mann.

...
4875 Weswegen sind wir auf der Welt?
Vorschautext:
Weswegen sind wir auf der Welt?

Manche behaupten: Um Gottesbildlichkeit uns zuzulegen
Sind wir auf dieser schönen Welt.
Müssen wir uns eine solche hohe Reputation zulegen,
Wären wir nicht auf Bescheidenheit gestellt?

Die Schöpfung hat uns so viel mitgegeben,
Daraus könnten wir schon Gutes nutzen,
Doch wo wir die Lebensmöglichkeiten lahmlegen,
Sind wir halt weiter nur im Vernutzen.

...
4874 Über Plattengänge gehen
Vorschautext:
Über Plattengänge gehen

Jahrhunderte hindurch liegen sie in Gebäuden,
Dort hat man sie mit großer Sorgfalt verlegt.
Mitbekommen haben sie Trauer und Freuden,
Die sich auf die oft so lange Zeiten gelegt.

Da bin ich schon selber oft gegangen,
In der Kirche, auf den alten Steinplatten,
Wo wir Lieder zum Lobe Gottes sangen,
Weil wir da den Wunsch auf Gottnähe hatten.

...
4873 Drinnen und draußen
Vorschautext:
Drinnen und draußen

Das Aushäusige ist nicht das Inhäusige,
Das Inhäusige von anderer Qualität,
Dabei in permanentem Weltgesäuse:
Man will wissen, wohin die Reise geht.

Drinnen ist man noch wohl behütet,
Geschützt vor Wetter, Sonne und Wind,
Wo das Alter lebt, das so leicht ermüdet
Und nun die erweiterten Sofajahre sind.

...
4872 "THINK GREEN!"
Vorschautext:
„THINK GREEN!“

Da waren wir doch in einem Stadthotel
Und banden außen hin ein Aushängeschild,
Das zeigte, mein Handeln kann gar schnell
Die Umwelt schützen – mit gutem Willen und mild.

Wenn wir drei Tage das Zimmer nicht reinigen lassen,
Spendet das Management den frei werdenen Betrag
Für Baumpflanzungen, um so begrenzend zu fassen
Den Kohlendioxidausstoß des nachts und am Tag.

...
4871 Zwischen den Hotelschluchten
Vorschautext:
Zwischen den Hotelschluchten

Zwischen den Hotelschluchten
Steigen wieder Abgasdämpfe nach oben,
Dringen in Zimmer, in die nicht gebuchten
Und verbreiten sich weiter nach droben.

Im Sommer ist dies täglich dasselbe:
Die Autos verparken alle Innenhöfe,
Nur ein Zementtopf zeigt das Blumengelbe,
Beton, Steinpflaster – so sind die Höfe!

...
4870 Wir müssen uns schon
Vorschautext:
Wir müssen uns schon

Wir müssen uns schon auf Abwehr besinnen,
Selbst wenn wir sehr humanistisch ausgerichtet,
Sonst können wir nur den Tod gewinnen,
Wo wir doch menschlich dem Leben verpflichtet.

Wenn sich stärker die Terroristen mehren,
Hat auf Dauer die Menschheit keine Chance
Noch zu sehen auf das Gutgläubige der Humanisten,
Wie im Blick zur Schlange ist die Demokratie in Trance.

...
4869 Erzählen rettet!
Vorschautext:
Erzählen rettet!

Werden wir wohl das Erzählen verlernen,
Wenn wir das Kindaffine vertreiben lassen,
Erlerntes der Infoflut opfernd besternen,
Uns nicht mehr mit dem Zuhören befassen?

Wer alles schon weiß, der weiß doch nichts,
Ist schon längst den Fantasien entflohen,
Weil er als Sklave ständig gesendeten Berichts
Nur Quanten empfängt, bei der Abhängigkeiten lohen.

...
4868 Immer unzufrieden
Vorschautext:
Immer unzufrieden

Das Thermometer zeigt 30 Grad,
Man stöhnt, man schimpft, mancher schreit.
Dann fällt es herab auf nur 7 Grad,
Wieder ist man zum Schänden Gottes bereit.

Ich erinnere mich an jenen Mann,
Der im Krankenbett seine Ärzte beschimpfte,
Am nächsten Tag dann tot lag im Wahn,
Weil er immer schon Rettung verunglimpfte.

...
4867 Jetzt auch noch KI!
Vorschautext:
Jetzt auch noch KI!

Die Menschengeister, aufgefahren
Als Glanz göttlicher Intelligenz,
Konnten der Welt es nicht ersparen,
Dass sie verstärkt in Permanenz.

Und alles, was erfunden ward,
Befuhr, beflog, beschwamm die Erde,
Denn mit Bequemlichkeit erspart
Er sich Mühen und manche Beschwerde

...
4866 Noch einmal versuchen
Vorschautext:
Noch einmal versuchen

Jeder hat eine zweite Chance verdient,
Jedoch nicht unter Aufgabe seiner Identität,
Wenn sich eine Seite permanent erkühnt,
Dass andere Bedürfnisse auf Kante genäht.

Eine Schlanke will keinen dicken Mann,
Die Dicke vielleicht einen Schlanken.
Die Wünsche brechen sich eigene Bahn,
Beziehungen beginnen zu wanken.

...
4865 Sie konnte nicht mehr sehen
Vorschautext:
Sie konnte nicht mehr sehen

Sie konnte nicht mehr sehen,
Was er für sich so gerne sah,
Musste gebrochen von ihm gehen,
Denn ihr Herz war ihm nicht mehr nah.

Vielleicht waren sie zu lange zusammen,
Vielleicht war es auch satter Überdruss,
Dass sie nicht mehr zusammenkamen
Und trocken blieb ein jeder Kuss.

...
4864 Bisweilen nervt die Jammerei
Vorschautext:
Bisweilen nervt die Jammerei

Bisweilen nervt die Jammerei,
Weil man die plumpe Kinderei
Nicht länger hören kann und will.
Meist ist dabei oft groß' Geschrei
Mit mancher Größenspinnerei,
Gemütsverstellt ein Glückeziel.

Da lob' ich mir den Zugbegleiter,
Der trauernd und doch hoffnungsheiter
Erzählt, dass seine Frau verstorben:
...
4863 "Halleluja"
Vorschautext:
„Halleluja“

Vor der Frauenkirche hör' ich „Halleluja“ singen,
Menschen im Urlaub werden dort angezogen.
Als dann noch die Glocken Hoffnung bringen,
Ist mein Gemüt wieder schön ausgewogen:
Mit dem Lied Leonard Cohens lange im Ohr
Geben Musiker ihrem Wunsche Ausdruck
Durch ihr Gottesloben, wo das Halleluja vor
Allen anderen Begierden nimmt uns den Druck.

Denn allzu leicht vergessen wir den Herrn,
...
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