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Gedichte gelesen: 1.581.787 mal
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Titel
4782 Brauchen wir das?
Vorschautext:
Brauchen wir das?

Dieses traditionslose Halloween,
Geboren aus wabernden Fürchtungen:
Sind diese nicht magischer Spleen,
Damit auf Ängste ein Loblied gesungen?

Wo bleibt das „FÜRCHTE DICH NICHT!“,
Wenn in wachsenden Nächten
Uns ein schreckendes Fratzengesicht
Angafft als Spiel dunkler Mächte?

...
4781 Ich will nicht Süßes, will nicht Saures
Vorschautext:
Ich will nicht Süßes,
will nicht Saures

Ich will nicht Süßes,
will nicht Saures,
keine traditionslose
Geschäftehuberei,
als wären wir hexengläubig,
statt Reformationsfeiern
den Rückfall
ins Mittelalter
erwünschten.
...
4780 Schlaft mir nicht ein, Gesellen
Vorschautext:
Schlaft mir nicht ein, Gesellen

Schlaft mir nicht ein, Gesellen,
Schwieriges überwinden in Lebensschnellen,
Die sich manchmal sehr breit aufstellen
Wie Barrieren, Eisenbahnschwellen.

Doch wie in großen Meeren
Kann sich Eurer Leben dem erwehren,
Indem es erfindend darauf baut,
Dass sich verkrümelt, was nur laut.

...
4779 Anderswo
Vorschautext:
Anderswo

Es hat geregnet, wieder einmal viel geregnet.
Überall mokieren sich die Hausgärtner,
Weil freistehende Tomaten aufgeplatzt sind.
Dabei ist unsere Region so reich gesegnet
Mit Sonne und Wasser, Klimawiderwärter
Trägt anderswo hin der leichte Wind.

Hier haben die alten Tomatensorten
Den Regen sehr gut überstanden,
Dass sie jetzt wieder der Sonne zulächeln.
...
4778 Sag' mir bitte
Vorschautext:
Sag' mir bitte

Sag' mir bitte
Du magst Schritte,
Die Dich wecken
Nicht anecken.

Einen Bruch will ich nicht,
Konsens ist doch Pflicht,
Denn es bleibt ausgemacht:
Es geht nicht(!) um Macht.

...
4777 Haben wir noch Worte gehört
Vorschautext:
Haben wir noch Worte gehört

Haben wir noch Worte gehört,
Die mehr sind als ideologiebeschwert,
Von extremen Ideologien begleitet,
Auf denen man dann weltweit reitet?

Haben wir nicht ständig Worte gehört,
Mit denen jedes Problem scheinentschwert,
Um weiterhin als Mantra Unheil zu verbreiten,
Auf dem rachsüchtige Zungen reiten?

...
4776 Jung und schön
Vorschautext:
Jung und schön

Da sitzen, schwarz gekleidet in Rüdesheim
Zwei Frauen und trinken ihren Rieslingwein:
Die eine isst Eis mit Schokoladenschleim,
Die zweite lädt zum Käsescheiterhaufen ein.

Sie schauen noch aus, als wär'n sie Studenten,
Haben verbal wirklich Interessantes zu senden:
Als wir mit Fragen uns ihnen näher zuwenden
Lassen sie es zu, Neugier zu verschwenden.

...
4775 Was glaubt ihr wohl
Vorschautext:
Was glaubt Ihr wohl

Für die herrliche Vinothek in Rüdesheim
Durften mit zwanzig Coins wir in die Rheinweinwelt,
Probierten beste Weine, denn morgen daheim
Werden uns Fragen von Freunden gestellt.

„Welchen Wein habt Ihr denn bestens genossen?“
„Welchen Wein könnt Ihr uns denn empfehlen?“
„Welcher Wein schmeckte nach Zimt und Rosen?“
„Welche Weine konnten den Gaumen nur quälen?“

...
4774 Es wird schwerer
Vorschautext:
Es wird schwerer

Es wird schwerer, im Alter zu lachen,
Das Schwere etwas leichter zu machen,
Sich nicht immer sofort aufzuregen –
Und sich dabei auch noch zu bewegen...

Denn Worte werden oft mit Gold aufgewogen,
Um Notwendiges macht man gern einen Bogen,
Blank liegen Bahnen im Raum, die nerven,
Gar manches will man sich an die Köpfe werfen.

...
4773 Der Neid hat eine große Macht
Vorschautext:
Der Neid hat eine große Macht

Der Neid hat eine große Macht,
Weil er so viel Unmut schafft:
Das Bild zeigt Urlauber in Bergen –
Man will die Missgunst kaum verbergen...

Im Status: Viele Städteschilder,
Genussreizend die Speisebilder.
Gereist sind da Verwandtenkreise
Auf ihrer schönsten Urlaubsreise.

...
4772 Hirntraining
Vorschautext:
Hirntraining

Halte mir ja noch Aufgaben offen,
Damit ich meinen Geist wachhalte
Und sei dann mir keineswegs betroffen,
Wenn ich zur falschen Lösung schalte.

Man kann schließlich nicht alles wissen,
Allein das Geistmühen ist toll,
Denn wenn wir sachlich rätseln müssen,
Vergessen wir den Tagesgroll.

...
4771 Recht bekommen ist nicht gleich Recht erhalten
Vorschautext:
Ermessens- und Veranlagungsspielraum
Sind der Anwälte und des Finanzamts Handlungsfelder,
Mit denen sie den Gerechtigkeitstraum
Ausloten, quer durch die vielen Paragraphenwälder.

Doch Recht bekommen ist nicht gleich Recht erhalten,
Das müssen wir immer wieder erleben:
Ausgehandelt lassen sich Entscheidungen gestalten -
Und können nur bedingt Zufriedenheit erstreben.

So geht mancher aus dem Rechtsstreit entnervt
Zurück in eine sauertöpfische Existenz,
...
4770 Blick zu den Hügeln
Vorschautext:
Wo einst der gekrönte Petrarca den Lebensabend
Verbrachte, um sanft zur Ewigkeit zu schreiten,
Da sind die Warmwasser, erquickend und lebendig,
Die Hügel uns überall hin begleiten.

Da wachsen Steinpilze und köstlicher Wein,
Schon früh im Mittelalter lobte man sie,
Jene Landschaft, in der die Luft so rein:
Legionäre linderten den Schmerz im Knie.

Heute suchen viele Deutsche diesen Blick
In größter Thermenregion Europas.
...
4769 Es werden die Nebel
Vorschautext:
Es werden die Nebel zwar die Strahlen vertreiben
Aber das Hitzende nicht mehr aufhalten.
Können wir da wirklich noch ruhig bleiben,
Unsere Mobilität so erhalten?

(a) Hans Hartmut Karg
2023

*
4768 Da sitzen sie
Vorschautext:
Da sitzen sie, die älteren Damen
In Italien auf ihren Hotelplätzen,
Wo auch von Norden herkamen,
Die das südliche Wesen schätzen.

Und trotz reich gedeckter Morgentafel
Trinken sie nur ihren kleinen Kaffee,
Sitzen ruhig, nehmen weder Kuchen noch Waffel,
Trinken niemals dort einen Tee.

Das ist mir allergrößte Bescheidenheit,
Die ich bei Ihnen erkenne.
...
4767 Ammenmärchen
Vorschautext:
Hat man Dir wohl eingeredet,
Wenn Du nicht laut schreist, kommen verspätet
Zu Dir Erfolg und Reputation
Und Du vergibst Deinen Lebenslohn.

Denke lieber an Dein Glücksbärchen,
Diese Idee ist ein Ammenmärchen!
Wer nur auf sein Weiterkommen schaut,
Der hat auf schnöden Treibsand gebaut.

Denn jener, der mit seiner Berufswahl glücklich,
Für den bleibt es meist ausreichend und schicklich,
...
4766 Festgebunden
Vorschautext:
Festgebunden an die Geburtsheimat?
Das rettet die Welt vor Wandergelüsten.
Man lebt dort in vertrautem Staat,
Muss sich nicht zum Aufbruch rüsten.

Es ist nicht nur die Bequemlichkeit,
Um sich in der Herkunft einzuleben,
Sondern auch ein Gefühl von Geborgenheit,
Um sich dem Naturwüchsigen hinzugeben.

Das muss nicht gleich Gefangenschaft bedeuten,
Wenn man bleibt, wo man hineingeboren.
...
4765 Vom Verschwinden der Geldbeutel
Vorschautext:
Vom Verschwinden der Geldbeutel

Einstmals gab es Münzen in Geldbeuteln,
Gelegentlich auch die kleineren Scheine,
Die gaben uns Sicherheit und Zuversicht.
Man unterhielt sich mit den Leuten,
Man blieb so auch nicht sehr alleine
Und das Geld hatte noch Gewicht.

Je mehr uns das Geldzählen ausgetrieben
Weil Bequemlichkeit den Alltag prägt,
Desto weniger gilt es zu ergreifen,
...
4764 Das Bessere?
Vorschautext:
Menschen denken immer schon:
Das Bessere ist, was sie wählen.
Neues allein sei allein der Lohn,
Auf Altes sollte man nicht zählen.

Haben sie Neues dann erlebt
Und dessen Reize ausgekostet,
Merken sie, dass, was erstrebt,
Manches Mal recht eingerostet.

Der Mensch muss erst dahinter kommen,
Um schlicht danach zu begreifen:
...
4763 Warmwasser
Vorschautext:
Im Süden an Hügeln hochgedrückt
Finden Urlauber sich vom Norden her ein.
Man sitzt an runden Tischen, zum Essen gebückt
Und niemand ist in Abano Terme allein.

So kehren hier Lebensgeister zurück
Und geben neuen Mut zum Leben:
Die Hügel dort entspannen den nahen Blick,
Warmwasser kann Wohlsegen geben.

(a) Hans Hartmut Karg
2023
...
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