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Titel
4802 Du Leichtgewicht
Vorschautext:
Du Leichtgewicht

„Lasst dicke Männer um mich sein!“
Sagte Cäsar, der Zar-Kaiser-Urahn.
Ist das für die Schlanken nicht hundsgemein,
Denndie können doch auch gemütlich sein?

Naja, nicht jede Dicke wie jeder Dicke,
Welche ohnedies schwerer ihr Leben bestreiten,
Ziehen deshalb wirklich sogleich vom Leder,
Da sie ja auch unter Witzeleien leiden.

...
4801 Alle Kommunikation
Vorschautext:
Alle Kommunikation

Schlechte und schlimme Kommunikation
verbaut uns Verständigungskanäle,
schreibt nur vor, verbietet sogar,
überbewertet oft, vernebelt das Helle.

Gute, beste Kommunikation
überrollt und überfrachtet nicht,
will nicht überwältigen, sondern akzeptiert
im Gegenüber auch dessen ehrliche Ansichten.

...
4800 Nicht zurechnungsfähig
Vorschautext:
Nicht zurechnungsfähig

Manche Menschen mischen so gern
Überall mit, weil sie nicht begreifen,
Dass anderswo das Wildbegehr'n
Unaufrichtig' Glück lässt reifen.

Erkennen wäre erste Pflicht,
Doch wer dabei nicht neugieroffen
Begehren unvernünftig zerbricht,
Der lässt die Menschen wenig hoffen.

...
4799 Glaub' ja nicht
Vorschautext:
Glaub' ja nicht

Glaub' ja nicht, dass man ohne Recht
Dich davor schützt, was grottenschlecht
Dem Menschen bringt viel Seelenleid,
Von ihm abhält Zufriedenheit.

Gesetze, die sind zwar reichlich vorhanden,
Erst umgesetzt werden sie verstanden
Und dort, wo sie auch durchgesetzt
Die Träne nicht das Auge netzt.

...
4798 Deus ex machina
Vorschautext:
Deus ex machina
(Satire)

Früher gab es Philosophen
Und viel weniger Neurosen.
Frauen häkelten und kochten,
Weil sie auf den Status pochten.

Heute finden Psychiater:
„Befreit Menschen von ihrem Kater!
Alkohol und Langeweile
Bewirken nicht, dass Seele heile.“
...
4797 Da sind sie wieder
Vorschautext:
Da sind sie wieder,
Die Steinfiguren auf Gebäuden.
Man findet sie auch, wo Lieder
Mit Glocken Vergangenes beläuten.

Schrecken sie die funktionale Welt
Mit ihrem Stand hoch droben
Oder hat man sie dort abgestellt
Und so dem Blickfeld enthoben?

Das Leben unterhalb übersieht sie,
Einheimische sind mit sich befasst
...
4796 Flanieren in Städten
Vorschautext:
In den Städten Fußgängerzonen ausweiten,
Beruhigte Zonen mit Begrüntem anlegen,
Den Verbrennern ihre Rechte beschneiden -
Nur so lässt Kultur sich weiterhin pflegen.

Venedig hat es längst vorgemacht:
Wo kein einziges Auto fährt,
Hat das Gäste und Besucher gebracht
Und so manchen Wirt ernährt.

Flanieren wollen Touristen gern dort,
Wo Kultur, Grünendes, Blühendes locken.
...
4795 Dresden
Vorschautext:
Immer noch atmet die Stadt seinen Geist,
August der Starke bleibt omnipräsent,
Wenn man nach Elbflorenz hinreist,
Wo man üppigen Barockluxus kennt.

In Stein gehauen, großzügig geplant
Stehen an breiten Straßen Gebäude,
Und die Prospektschau, die weltweit bekannt,
Besichtigen jährlich Millionen Leute.

Klug hat man den Verkehr aus dem Schönen verbannt,
Wo die vielen Besucher flanieren,
...
4794 Was war, was ist, ein Traum wird sein
Vorschautext:
Immer wieder öffnen sich mir
Bilder und Horizonte der vorigen Nacht
Auch am Tage, wenn versonnen ich
Aus nachwirkendem Träumen erwacht.

Was war, was ist, ein Traum wird sein
Auch in bildüberflutetem Realen.
Ihn abwehren hieße, ich böge Dein
Verschlungenes Mitsinnen zu Banalem.

Denn reich werden Träume zeitversetzt nur,
Wenn sie im Gespräch mit Dir gespiegelt,
...
4793 Glockenläuten
Vorschautext:
In Dresden hört man sie doch,
Die Glocken der Kirchen am Abend.
Vertraut sind sie mir immer noch,
Geist, Körper und Seele labend.

Es ist der Kindheit Vertraulichkeit,
Mit der Heimatliches sich deckt
Und ein Leben voller Verbindlichkeit
Ein wenig am Ewigen leckt.

Lassen wir alle Glocken verstummen,
Wird Vertrautheit nach und nach schwinden
...
4792 Der Liebe sanfte Stimme
Vorschautext:
Der Liebe sanfte Stimme

Spiel bleibt der Liebenden Pläsir
Deshalb, o Freund, bespiele,
Was Euch erfreut in Liebesmanier:
Zweisamkeit braucht Gefühle!

Da ist die Zeit mir leicht verflogen,
Wenn Deine Stimme ich vernehme
Und alle Sorgen sind verzogen,
Dein Lächeln bleibt stets ohne Häme.

...
4791 Friedenstraum
Vorschautext:
Friedenstraum

Das Friedenslicht ist bleich und fahl,
Doch halten wir es ständig hoch.
Wir wollen nicht den Marterpfahl,
Kein Leid und kein geschaufelt' Loch!

Menschheitsängste wabern weiter,
Verdüstern die Gemüter, Seelen,
Wo ferne von der Himmelsleiter
Menschen andere Menschen quälen.

...
4790 Mit flottem Sinn und freier Hand
Vorschautext:
Mit flottem Sinn und freier Hand

Mit flottem Sinn und freier Hand
Vermag Sie Schweres zu entschärfen.
Sie weiß, hellwach, mit viel Verstand:
Lassen sich Bürden da abwerfen.

Das Leichte lockt der Abendstern,
Italien lässt immer grüßen,
Denn Seelen haben Wärme gern,
Wenn sie zur Adria hin müssen.

...
4789 "Opa, brauchst Du das noch?"
Vorschautext:
„Opa, brauchst Du das noch?“

„Opa, brauchst Du das noch,
Du bist doch schon alt und gebrechlich!“
„Natürlich brauche ich's noch,
Bin noch nicht tot – aber sterblich!“

Naja, die Jugend sieht immer schon weiter,
So viel braucht ja der Opa nicht mehr.
Deshalb reagiert er so milde und heiter,
Kaum keimt noch auf Gegenwehr.

...
4788 Umgang mit Sorgen
Vorschautext:
Umgang mit Sorgen

Nicht über den Kopf wachsen
sollten sie Dir, Freund,
die Sorgen von wabernder Dauer,
denn der aufsteigende Tag
beginne für Dich lieber mit Neuem:
Werde selbst Teil dieses Neuanfangs!

Wo Du jedoch gefangen bleibst,
in Dauerlast Deine Seele hängt,
sich die Sorgen eingraben
...
4787 Vermietungsethik?
Vorschautext:
Vermietungsethik?

Da vermietet einer ein schönes Haus
Und hofft jahrelang auf faire Einnahmen,
Denn das Haus hat er selbst mühsam erbaut.
Doch Mieter zahlen nicht, ziehen zwangsweise aus,
Weil sie den Mieten nicht mehr nachkamen,
Haben nur noch nach Vorteilen geschaut.

Jetzt müsste der Mieter alles nachweisen:
Schlüssel, das Wasser, den Strom- und Heizölverbrauch:
Bei der Auszugsbegehung muss alles abgelesen sein.
...
4786 Keine Zeit
Vorschautext:
Keine Zeit

Keine Zeit ist überflüssig,
Weil jeder bereits in ihr lebt.
Wird man ihr dennoch überdrüssig,
Weil man nicht nach dem Glücke strebt?

Glaub' ja nicht, dass man immer liebt,
Was Du als Ziel Dir anvisiert,
Denn da es auch die Missgunst gibt,
Bist Du es, der Rauwinde spürt.

...
4785 Migrationsökologie
Vorschautext:
Migrationsökologie

Auch Migration verstärkt den Fußabdruck
Der Menschheit, weil Energie selbst da verbraucht,
Wo Menschen sich zum Fortgang geben jenen Ruck,
Mit dessen Ankunft nun ein neuer Schornstein raucht.

Die Migration benötigt immer mehr Ressourcen,
Welche schon knapp, das Wandern produziert viel Müll.
Der Wirtschaftsblick zeigt mit fallenden Kursen,
Dass kaum damit erreicht ein Wohlstandsziel.

...
4784 Schärenromantik
Vorschautext:
Schärenromantik

Die Landschaften im Dämmertraum,
Ein Häuschenhalten auf den blanken Schären:
Von vielem Wasser hört er kaum,
Dass nichts die Ruhe kann sich da erwehren.

Er glaubt schon, dass dies aus ihm was macht,
Wenn er zu Gast im stillen Schärengarten
Der Liebe Knecht sein will für eine Nacht,
Wo niemand länger auf Sterne muss warten.

...
4783 Melvilles Bartleby
Vorschautext:
Melvilles Bartleby

Wenn das Entrückte sich mit Unfassbarem paart,
Das Abwendende mit Wegwürfen so nicht spart,
Geht Handlungsoffensive nicht mehr zusammen:
Man muss dann um Beziehungen sehr bangen.

Helfen will man doch dem Schwachen,
Will grn sein Gutes Leben überwachen,
Weil im Lebenslauf seltsame Schritte
Vielleicht vertreiben aus der Lebensmitte.

...
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