Profil von marmotier

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"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
(Erich Kästner)
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"wie aber muss der erste, / der ein tier erschlug, erschrocken sein, / da, als er sah, dass das, / was eben flehend um sein leben schrie, / mit einem male nicht mehr da war." (frei nach Alfred Lichtenstein,1889-1914)
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"...aber ich, wär' ich allmächtig, ... ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten ..."
(Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung)
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Statistiken


Anzahl Gedichte: 235
Anzahl Kommentare: 212
Gedichte gelesen: 664.186 mal
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Titel
15 es heilt
Vorschautext:
Christus blieb manchmal bei mir stehen,
vor gar nicht langer zeit.
er war ganz schmächtig anzusehen,
und trug doch so viel leid.

er lächelts fort vom tränenrand
und küsst die angst aus dem gesicht.
er hat sich diesmal Raoul genannt.
die andern namen weiss ich nicht.


Copyright © Marmotier 2020
14 nach alter mäusetradition
Vorschautext:
mein schwiegersohn mag keine kleinen mäuse.
hat meine tochter gar den falschen mann?
wie eine katze lauert er auf beute
und grübelt nach, wie er sie fangen kann.

ganz heimlich wuseln sie bei mir im garten.
ich weiss um jedes kleine mauseloch,
aus dem sie lugen, wenn sie auf mich warten,
denn nach wie vor bin ich ihr bester koch.

nie bräche ich die alten traditionen.
ich kannte ja die urgrosseltern schon.
...
13 am siebten tag oder hoschia na
Vorschautext:
unverwunden.
in trauer zerschunden.
für immer verbunden.

verstohlen raunt es der tag in die nacht:
komm leise, man hat sie jetzt umgebracht.
sag es den wölfen. sie weinen mit dir.
glück wird geneidet von göttlicher gier.

es blühen die blumen so schwarz wie der tod.
der himmel bedroht sie mit blutigem rot.
die tiere kauern einsam und still
...
12 tiefes weh
Vorschautext:
ich bin ganz nahe bei dir dort unten,
wo dich der dunkle engel verbarg.
nie habe ich deinen tod verwunden,
noch immer kose ich deinen sarg.

als gäste sitzen im baume die raben,
weil deine hand ihnen leben versprach.
mein herz liegt neben deinem begraben.
es küsste dich, als du gingst, und zerbrach.

Copyright © Marmotier 2021
11 behüt dich gott
Vorschautext:
der wolf sprach zu seiner gefährtin:
ich bleibe immer bei dir.
ein jägersmann fand die fährte.
er hatte ein schiessgewehr.

als kimme und korn im lot,
da schoss er die wölfin tot.

Copyright © Marmotier 2021
10 Eurydike
Vorschautext:
Orpheus verlor.
er liebte sie so sehr.

es war zu schwer.
er koste sie mit einem blick.
sie wandte sich und ging zurück
durchs dunkle tor,

verschwand und war verloren,
als wär sie nie geboren.

Copyright © Marmotier 2022
9 wir
Vorschautext:
wer sprach von abschied?
keiner ging fort.
es war ein wiegenlied,
an anderm ort.

als du hinübergingst,
liess keiner los,
wie du herüberklingst,
liebe ist gross.

Copyright © Marmotier 2022
8 die kerzen, die kerzen
Vorschautext:
die kerzen, die kerzen,
die flackern am grab.
am grab? am grab!
an ihrem grab,
die so lieb ich hab.
sie starb. sie starb,
liegt dort im sarg,
allein im sarg,
der sie verbarg.
sie starb.
doch noch bin ich stark,
entzünde die kerzen,
...
7 Elisas frage
Vorschautext:
„Opa, kannst du dem lieben Gott nicht sagen,
dass er die Oma wiederbringt?
ich kann ihn doch nicht selber fragen,
ich bin ja noch ein kleines kind.“

„die Oma konnte nicht mehr gehen,
der liebe Gott hat es gesehen
und holte sie zu sich hinauf.
jetzt passt sie immer auf uns auf.

es ist nicht so, dass Oma ging.
sie ist noch da,
...
6 funken der nacht
Vorschautext:
es werden menschen geboren,
die sind nur zum sterben gemacht.
das leben hat sie verloren.
nach ihnen sehnt sich die nacht.

sie flattern, ohne zu hoffen,
um jedes flackernde licht.
verbrennen, im herzen getroffen,
und ahnen den feuerblitz nicht.

Copyright © Marmotier 2022
5 tod eines schmetterlings
Vorschautext:
ich sah einen schmetterling sterben.
er starb auf meiner hand.
ich wollte ihn nicht verderben,
blieb stehen, wo ich stand.

dann sah ich, er hatte kein leben.
er war nur im tode bei mir.
noch konnt ich ihm liebe geben.
vielleicht flog er damit zu dir.

Copyright © Marmotier 2022
4 tage der raben
Vorschautext:
da war ein schwarzer rabe.
die sonne fiel in die nacht.
er krächzte um hungergabe,
die du ihm stets gebracht.

weil dir ein grosses unheil geschah,
war dann der rabe lange nicht da.

nur einmal sah ich ihn wieder,
mit wild zerzaustem gefieder.
er rief nach dir wie immer.
doch du, mein lieb, kamst nimmer.
...
3 der dunkle teil
Vorschautext:
die sonne sinkt der nacht entgegen,
flammt rot, eh sie im meer verlischt.
der eine fleht um Gottes segen ,
ein andrer schliesst die fenster dicht.

langsam verstummt das kinderlachen
und fängt sich kichernd träume ein.
manch einer wird noch lange wachen
und grübeln in die nacht hinein.

die liebe flüstert sanfte worte.
vor ihr verschliesst sich keine tür.
...
2 fast ein requiem
Vorschautext:
fast ein requiem

kein gedicht,
sondern ein brief meiner kleinen enkelin
Hannah an ihre verstorbene oma

Stirb nicht

Ich wünsche, ich könnte meinen Namen so aufschreiben wie du. Dabei kannst du mir nicht helfen, weil du ja tot bist.
Du bist in meinem Herzen. Ich vermisse dich so. Jeden Tag denke ich an dich und frage mich, wo du jetzt wohl bist. Ich schaue hoch zu den Wolken, da sehe ich dein Gesicht. Und ich wünsche mir, dass du immer bei mir bist. Du warst so eine liebe Oma. Ich wünsche mir, du wärst da. Aber leider klappt das nicht, weil du jetzt weg bist.
Ich vermisse dich, Oma.
Deine Hannah.
...
1 leid
Vorschautext:
für Phet

die tränen, die ich weinte,
weint' ich aus sehnsucht,
bis ich dich traf.

dann weint' ich nimmer.

die tränen, die ich weine,
wein' ich aus sehnsucht,
weil tod uns brach.

...
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