Gedichte zur Dunkelheit - Seite 110

Wann doch schlägt des Todes stunde
Wann kommt Tod zu mir herbei
Wann kommt Nebel grauer Schleier
Wann ist dieses Leid vorbei?

Hab schon manchen freund verloren
Und hab Tränen im Gesicht
Hab mir vielen Hass geschworen
und mein kleines Herz zerbricht

war des leides auserkoren
war ein freudeloser wicht
War umgeben nur von Toren
sah die eigne Torheit nicht!

Und noch brennt des Lebens Kerze
voll der Trauer allerlei
Ja mir ist so schwer ums herze
und Ich wein´, Und sterb dabei

B.Berndt

Es rufet schon der herbst
Mit klagender Stimme empor
So klingts durch die Herbstwelken gänge
Und zu meinen ohren hervor

So klagen gar grausige Stimmen
Was singen die wälder so Kahl
Der Tod zieht nun um die Häuser
Es wird mir im Herze so fahl

So hat es mir auch durchgedrungen
Den körper, die seele , das Herz!
Was habe ich früher gesungen!
Und nun was ein grausiger Schmerz

Von weitem klingt klagende Kunde
Die Vögel, sie singen nicht mehr
Ach weh welch düstere Stunde!
Welch düsterer anblick so sehr


B.Berndt

Die Gedanken dieser Welt
Holen mich bald ein
doch ich leg mich wieder hin
Und ich kriech mich ein

Schmerzlich ists auf dieser welt
Einsam und allein
Freude Tanz und froher sinn
Woll´n bei mir nicht sein

Wenn ich jetzo untergeh´
Sag mir was kommt dann?
Wenn ich jetzt am Abgrund steh
Fängt das Leben an?!

Wenn ich mich jetzt sterben seh
Sag mir was kommt dann?
wann wird´s mir wohl besser gehen
Sag mir, sag mir wann?

B.Berndt