Die liebe Feindin
Ein Gedicht von
Ingrid Bezold
Smaragdgrünäugig lauert sie
bewegungslos im dunklen Raum;
entwickelt ihre Fantasie -
ihr kaltes Lächeln sieht man kaum.
Schleichend nähert sie sich an;
züngelt aus dem Kirschenmund
raffiniert und mit Elan -
präsentiert sich schillernd bunt.
Ladylike nippt sie am Glas -
lächelt süß und applaudiert;
wittert dabei ihre Chance -
schnellt voran ganz ungeniert.
Hofft, dass ihr der Coup gelingt,
sie ihr Gift versprühen kann
und die Feindin so bezwingt...
sich dann siegreich häuten kann.
(C) Ingrid Bezold
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