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Anzahl Gedichte: 49
Anzahl Kommentare: 6
Gedichte gelesen: 4.476 mal
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Titel
49 Keine-Zeit
Vorschautext:
Keine Zeit für Stillstand,
für Weiter-So, für War-schon-immer,
für Eingelebt, Gut-gewohnt, Altbekannt.

Keine Zeit für Beruhigungspillen,
fürs Übermalen, für Oberflächen, Worthülsen,
für Jedermanns-, Jederfrau- und keinen eigenen Willen.

Keine Zeit für anders leben?
Keine Zeit für weniger haben?
Keine Zeit um mehr zu geben?

...
48 Abgestürzt - worden
Vorschautext:
Abgestürzt - worden - ist er,
der schneeweiße Schwan,
so stolz und stark und schön
von seinen eigenen Füßen oder
seinen gestern noch Freunden.

Abgestürzt - worden - ist sie,
die mächtige Eiche,
so stolz und stark und schön,
von ihren eigenen Wurzeln oder
ihren heute schon neuen Feinden.

...
47 Gedicht erfüllt
Vorschautext:
Sprachlos bin ich
von der Macht deiner Worte
Ihrer Schönheit, ihrem Sinn.

Sag mir Gedicht,
was machst du mit mir,
wo, wo führst du mich hin?

Mit Gedanken füllst du mich
bis an den äußersten Rand,
dass ich kaum noch sprechen kann.

...
46 Intensiv
Vorschautext:
Nah dran möchtest du sein
Nichts dazwischen,
was ablenkt oder stört.

Hundertprozent Tiefe
willst du spüren und erfahren,
dort wo du sie suchst.

Fassaden können dich
nicht blenden.
Du schaust dahinter.

...
45 Gläserne Zeit
Vorschautext:
Hinterm Glas
das Blatt, das der Wind bewegt:
kein Rauschen.

Hinterm Glas
die Lerche, die übers Feld jetzt schwebt:
kein Zwitschern.

Hinterm Glas
der Schal, der mir lang schon gut gefällt:
kein Fühlen.

...
44 Einzig
Vorschautext:
Da ist der eine Blitz
im Dunkel der Nacht,

der Schrei der einen Möwe
im Rauschen der Brandung,

der eine Gipfel
im Meer der Berge,

das eine Wort
im Konzert der Stimmen,

...
43 Kein - Mensch - sein
Vorschautext:
Kein Speer,
kein Pfeil,
kein Bogen,
keine Lanze,
kein Schwert,
kein Schwarzpulver,
kein Atomsprengkopf.

Und dann?

Kein Hass,
keine Gewalt,
...
42 Anklage gegen den Krieg
Vorschautext:
Du Freund der Bosheit
der Mächtigen,
wir klagen dich an:

Du blendest sie
mit dem billigen Glück
des vermeintlichen Sieges.

Du verdirbst
ihr Reden
mit dem Gift der Lüge.

...
41 Kontinuum
Vorschautext:
Entstehen - vergehen,
wachsen - reifen,
sterben - erwachen:

Der ewige Kreis.

Fragen, flehen,
bitten, verzweifeln,
in Bildern und Sprachen:
Antworte, wer es weiß!

Kontinuum?

...
40 Ortskenntnis
Vorschautext:
Kennst du den Ort,
an dem das Leben nichts zählt,
man Menschen quält
in einem fort?

Dort findest du Augen,
die all die Tränen nicht sehen
und das verzweifelte Flehen,
zum Sehen nicht taugen.

Dort hörst du die Lügen,
die den Frevel der Macht
...
39 Stadtrundgang
Vorschautext:
Paläste und Schlösser,
Hochhäuser noch größer
machen dich staunen.

Monumente und Kathedralen
erzählen dir nichts von den Qualen,
die in ihnen wohnen.

Viele mussten sich plagen,
Leid und Schmerz ertragen
und du siehst es nicht.

...
38 Ohne Filter
Vorschautext:
Wir kennen uns lang schon
oder gerade jetzt erst.
Ohne dass ich es will
werde ich fest.

Denn ich kenn deine Art,
deinen Blick, jeden Ton.
Den Sinn deiner Worte
weiß ich fast schon.

So geht leben leicht,
und schnell und gut.
...
37 Auf der Mauer
Vorschautext:
Ich glaub dich zu kennen,
vielleicht kann ich sogar deinen Namen nennen
oder hab ich dich irgendwann nur gesehen,
und sicherlich ist auch überhaupt nichts geschehen.

Vielleicht könnte es aber längst schon so sein,
oder bilde ich mir das alles einfach nur ein?
Wozu dieses ganze Fragen,
ich müsste doch einfach nur etwas sagen.

Aber was?

...
36 Stille-Malerei
Vorschautext:
Stille heilt
das Verletzte,
wenn es sich danach sehnt,

beendet
die Suche,
die endlos sich dehnt,

befreit
aus dem Kreis,
der gefangen hält,

...
35 Tapfer-Zeit
Vorschautext:
Jetzt gerade
heute noch
oder erst übermorgen

weißt du,
dass da etwas ist,
das dich bedroht,

du spürst,
dass es keine Ruhe gibt,
und es macht dir Sorgen.

...
34 Was Worte nicht sagen
Vorschautext:
Was Worte nicht sagen,
was Ohren nicht hören,
was Augen nicht sehen,
kannst du es verstehen?

Was Wolken verbergen,
was Wellen tragen,
was Winde verbreiten,
kannst du mir es zeigen?

Was jetzt und hier gerade geschieht,
was gestern noch war,
...
33 Zwei Uhren
Vorschautext:
Beim allerersten Atemzug beginnt sie schon zu laufen,
die erste, gänzlich unbemerkt, ganz still und leise.
Du kannst dich nicht einmal erinnern
an den Moment, an ihre Weise,
und lebst doch lange
nur mit ihr

bis du
viel später erst
die zweite auch erkennst.
Sie läuft ganz einfach umgekehrt.
Die beiden Zeiger ändern nicht den Takt
...
32 Wald-Geschenk
Vorschautext:
Als ich vor Kurzem den Wald durchfuhr
sah ich die toten Fichten,
fragte mich, ob ich es denn bin,
der sie weiter würde vernichten.

Nein, sprach ich allerschnellstens zu mir,
du kannst es bestimmt nicht sein,
sieh doch das Fahrrad unter deinen Füßen,
deine Weste ist schneeweiß und rein.

Doch hinter der nächsten Kurve schon,
lauert das schlechte Gewissen,
...
31 Verdachtsfall
Vorschautext:
Wer hat ihn ausgesprochen?
Hat er denn an gar nichts dabei gedacht?
Was es bewirkt,
wo er´s nicht verbirgt?
Vielleicht hat er auch zuerst noch gelacht.

Wer hat ihn getrieben?
Oder musste er´s heute endlich tun?
Was hat ihn gezwungen?
Das Schweigen zersprungen
und jetzt, jetzt lässt es ihn nicht mehr ruhn.

...
30 Stiller Frühling - lauter Frühling
Vorschautext:
Wir meiden uns,
nicht weil wir es wollen.
Abstand ist das Gebot der Stunde.
Bei all dem Stille-Stehen
warten wir unruhig auf bessere Kunde.

Aber wir sprechen
viel mehr mit den Allernächsten.
Nähe erschließt sich auf so vielen Wegen.
Bei all den Verboten
ist das ein großer, wahrhaftiger Segen.

...
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