Profil von Christine Biermann

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Anzahl Gedichte: 43
Anzahl Kommentare: 355
Gedichte gelesen: 17.850 mal
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Titel
43 Das Glas.
Vorschautext:
Das Glas
ist nicht mehr halb voll, man sieht schon den Grund,
wir sind betagt, gottlob noch gesund,
so gesund, dass wir das Leben genießen vital,
noch motiviert, eigenständig und sozial.
Unsere Kinder halten uns am Bewegen,
sie mischen uns auf, sie laden uns ein,
„For ever young“ ist ihr Bestreben
Gott, lass es noch nicht anders sein.
Die Zeit verrinnt wie der Sand in der Uhr.
Wir bewegen den Geist,
sind dennoch nur
...
42 Friedhofsbank.
Vorschautext:
Schäfchenwolken die Sonne necken,
indem sie Strahlen senden, dann wieder verstecken.
Die Vöglein jubelnd musizieren,
dem Lenz ein Loblied präsentieren.
Während Blätter ihre Neuheit zeigen,
Äste sich sanft mit dem Winde neigen,
tanzen Mücken ihren Reigen.
Das Löwenzahnblümchen, gelb auf dem Wiesengras,
bald wieder Pusteblume, ein Wunder ist das.
Das Parfüm verteilt sich in den Lüften,
ragt hervor mit Fliederdüften.
Und dort, auf der Friedhofsbank beim Vogelbeerbaum,
...
41 Armer reicher Mann.
Vorschautext:
Der alte Mann genießt den edlen Wein;
der Luxus rundherum ist SEIN.
Teure Gemälde an den Wänden hängen,
geheime Werte sich im Safe drängen:
Gold, Münzen, Edelsteine,
alles was teuer ist, ist auch das SEINE.
Er besitzt Aktien und Börsengelder
als bewegliche Plus- und Minusmelder
mit denen er spekuliert,
meistens gewinnt, selten verliert.
Er kann den Reichtum kaum ermessen,
braucht Finanzberater, die von seinem Gelde essen.
...
40 Hoffnung.
Vorschautext:
Welt, ich höre die Lieder deiner Völker,
für die es keine Grenzen gibt,
nur die Sprache der Noten,
die deine begeisterte Jugend in Konzerten mit Lichtern begleitet.
Ich sehe die Nationen des Sports,
die Leichtigkeit der Verständigung und die Freundschaften über die Wettkämpfe hinaus.
Jedoch leben viele Teilnehmer unter dem Kader der Nationalmannschaft und nicht in Freiheit.
Ich sehe in dunkle Kinderaugen, deren Vergangenheit nicht mehr existiert, deren Zukunft ungewiss ist,
solange Gewalt und Hass herrschen,
wo die Verwahrlosung in allen Bereichen ihrer Jugend zugelassen wird.
Ich sehe auch Hoffnung in der Vergänglichkeit der starren Politik,
die Erneuerung der Gesellschaft in fremde Kulturen,
...
39 Der greise Schritt
Vorschautext:
Anfangs ist es Vergesslichkeit die amüsiert,
was hie und da mal so passiert,
wenn man kopflos aus dem Haus geeilt,
ziemlich lang im Kaufrausch weilt,
getroffen wird von jähem Blitze,
das Blut, es lodert hoch zur Hitze,
sich überhaupt nicht sicher ist,
ob die Herdplatte aus ist oder nicht.
Oder: Ist der Stecker auf dem Bügelbrett lose,
hat man ihn rausgezogen aus der Dose?
Ob Kontrollzwang oder nur Unachtsamkeit,
meist ist der Altersweg noch weit.
...
38 Die Heimsuchung.
Vorschautext:
Flüsse steigen, sie fluten die Täler
vernichten die Häuser, ertränken die Menschen.
Eisberge weinen, Meere füllen sich, Lebensraum versinkt in den Fluten.
Die Berge speien Lava, Feuerwalzen alles begraben.
Stürme entwurzeln Bäume, entblößen Dächer, versenken Schiffe.
Tsunamis wüten in den Meeren, verschlingen die Küsten mit gierigen Wellen.
Wälder brennen, Landstriche verkohlen.
Wüsten werden zu Wanderdünen, Dörfer und Städte versanden.
Die Erde ist heiß, Wasser verdunstet, Menschen hungern, dursten und fliehen.
Epidemien verteilen unsichtbare Dämonen auf die Menschen aller Nationen.
Doch noch viel Schlimmeres steht uns bevor, denn verfolgt von Hunger, Krieg und Not stehen Flüchtlinge an unseren Grenzen, wir nehmen sie auf, und wissen nicht, was weiter geschieht.
Der Krieg in Europa treibt uns um. Erst wollten wir das Klima schützen, nun schauen wir sorgenvoll in die Lüfte, Sirenen wie Blitze durch die Körper zucken...
...
37 Mein Schneckenhaus.
Vorschautext:
Seit dem Corona-Jahr erhitzen sich die Gemüter,
denn es gibt Zweifler, Demonstranten,
Gehorsame und Gesetzeshüter.
Die Menschen leiden, kämpfen, streiten, drohen, schimpfen,
ob es um den Lockdown geht, die Masken, das Testen oder das Impfen.
Die Spaltung unter Freunden wird schon kritisch,
das Verhalten in der Gemeinschaft ist kosmopolitisch.
Kann man sich für etwas nicht gleich entschließen,
fangen Gegner an verbal zu schießen.
Willst du nicht ihrer Meinung sein, kriegen sie dich dumm und klein.
Und bei Erklärungsnot, sobald Ausgrenzung droht.
Diskussionen auf Messers Schneide, ich mit Sanftmut vermeide
...
36 Wohin zuletzt?
Vorschautext:
Wir schau`n sie uns noch von außen an,
die Heime der Alten und fragen- w a n n
wir mal selbst hinter den Mauern wohnen,
labil aus den Fenstern sehen und von den Balkonen.
Man schiebt es auf die lange Bank,
doch wird man alt, dazu noch krank,
kann man alleine nicht mehr leben,
muss man sich ins Heim begeben.
So ist das mit der Konsequenz:
Vom Eigenleben in die Dekadenz.
Ist es gut, so alt zu werden,
mit Leiden, der Einsamkeit und Beschwerden?
...
35 Knieschoner.
Vorschautext:
Gefangen in der Preisspirale,
umfasst sie die Konsumenten alle, nämlich die Kostenfalle.
Geschockt zählt man das Bargeld an den Kassen;
die Stabilität hat uns verlassen.
Arm sind wir nicht, ich will nicht klagen,
aber der riesengroße der Einkaufswagen
wartet drauf ihn zu beladen,
er zwingt mich Preise zu vergleichen,
die von gestern zu heut`, das Doppelte erreichen.
Während ich mit dem Drahtross gehe,
in jedem Gang lang` suchend stehe,
wundert mich manches Regal:
...
34 All you need is love.
Vorschautext:
Unruhe die Welt umfasst,
kein Rädchen mehr ins andre passt.
Corona, das Klima, der Machthunger, die falschen Entschlüsse;
in Europa fallen wieder Bomben, Raketen und Schüsse.
Wir Alten haben das schon erlebt,
denn viele Kinder, die im Krieg geboren,
haben die Väter im Feld verloren.
Zerrüttet von dem Grauen, das damals passierte,
waren es die Mütter, deren Leben traumatisierte.
Dann der Kalte Krieg:
Ungarn-Aufstand, Kubakrise, Nahostkonflikt,
Kriegsschiffe im Mittelmeer,
...
33 Mein Zahnarzt.
Vorschautext:
Kein Mann kommt mir so nah wie er,
keiner tut mir so wehe.
Da hilft auch keine Gegenwehr,
seine Professionalität geschehe!
Trotz allem bin ich mit ihm verbandelt,
er ist ein Profi ganz gewiss,
auch wenn er mich im Mund misshandelt,
er wird es richten, das Gebiss.
Er feilt und bohrt, er spritzt und spült,
der Bohrer sägt, es klingt dramatisch,
mein Innerstes ist aufgewühlt,
die Spritze wirkt, ich werd` apathisch.
...
32 Witwensommer.
Vorschautext:
Es ist heiß, es regnet nicht, es staubt;
in der Hitze niemand an den Winter glaubt.
Meine Gartenblumen gleichen Wüstenpflanzen,
die ich begieße, welche dann, im Großen und Ganzen,
belebt und wieder auferstanden sind.
Ebenso mein Gemüt, das gemächlich ist, dann wieder geschwind..
auf zwei Rädern flitzt wie der Wind-
und von zwei Füßen wird getragen
durch diese Vielfalt von Sommertagen.
Noch nie wurd` ich von der Natur so umfangen,
noch nie bin ich mit einem Wunder so umgegangen.
So glücklich und dankbar bin ich für das Leben,
...
31 Always be connected.
Vorschautext:
Es ist mein sehnlichstes Bestreben,
dass meine Kinder mich nicht trübsinnig erleben.
Lächelnde Smileys signalisieren täglich auf ihrem Phone,
mal bei der Tochter, mal bei dem Sohne,
dass es mir gut geht, ohne zu klagen;
W E N wir vermissen, brauche ich nicht zu sagen.
Kürzlich kam mein Sohn aus München nach Haus;
da zahlte sich seine Power aus,
indem er mir zur Hilfe kam,
mein Fahrrad auseinandernahm,
die Kette ölte, den luftarmen Schlauch ersetzte,
alles verkehrssicher machte bis auf` s letzte.
...
30 Mein Städtchen an der Donau.
Vorschautext:
Du warst für mich immer schön,
auch wenn du nach dem Krieg nicht so viel aussagtest,
nicht so schmuck in Farbe standest,
noch keinen Wohlstand aufweisen konntest- so wie heute.
Jedoch hattest du damals schon so viel Charme,
dass ich ungern wegzog-
und zeitlebens zurückdenke an dich, meine vertraute Donaustadt.
Wir Kinder brauchten noch unsere Kirche im Dorf,
auch wenn uns die Katholische Kirche Sünden einredete,
die vor dem lieben Gott Absolution finden sollten.
Welche Sünden?
Gar grausam war die Askese, wo wir sowieso nichts hatten.
...
29 Bedeutungslos in der Menge.
Vorschautext:
Es ist schon viele Jahre her,
als sie sich nach längerer Zeit
wieder einmal nach Hamburg wagte.
Diesmal ohne Begleitung,
das sollte doch auch gehen.
Schon in der U-Bahn
blickte sie auf die ausdruckslosen Gesichter der Passagiere.
Kein Lächeln, kein Zunicken, keine Beachtung.
Gefühle gehörten dem Smartphone,
dem Ansprechpartner irgendwo im digitalen Luftraum.
Hemmungsloses Plaudern in dem überfüllten Bahnabteil, nur nicht zum Gegenüber.
Sie fühlte sich wie ein Nichts in der Menge,
...
28 Als im Zug noch Menschen reisten.
Vorschautext:
In München Gleis 18 stand schon der Zug.
Der schönen Tage war`s genug
als mein Sohn mit mir –etwas in Eile
suchte im Wagen das Abteile.
Zwei Reisende mir Platz gewährten,
sie wurden über 6 Stunden meine Gefährten.
Gefühlvoll der Abschied war getan,
der Zug, er fing zu fahren an.
Um die Mutter war s geschehen,
sie ließ den Bub am Bahnsteig steh`n.
Ich beäugte die feine Dame, mein Gegenüber,
ihr teures Gepäck im Netz darüber.
...
27 Gracias a la vida.
Vorschautext:
Para mi Familia y Ralph.
Gracias a la vida que ha vuelto a mi cuerpo.
Gracias a mi querida familia que tenia tanto miedo por mi-
asi como a los mèdicos del Hospital de Universidad de Lübeck,
a mis amigos más cercanos
y a mi mejor amigo Ralph.
Todos se unieron oración lo que me ayudó muchissimo a ver nueva luz.
Una nueva vida con amor sentido y felicidad indescripible.
Gracias a la vida.
Christine Biermann.
26 Verkanntes Genie.
Vorschautext:
Mir träumte, dass papierene Bällchen in sanften Wogen
mit gedichteten Worten vom Himmel flogen.
Der geflügelte Inhalt auf dem Papier
war natürlich von mir.
Doch kein Finder hob sie auf,
machte sich einen Reim daraus.
Ja, denkt die Traumdeuterin, die ich selber bin,
deine Reimerei macht sicher keinen Sinn,
sie wird keinen interessieren, wirst du sie nicht publizieren.
"Eine Öffentlichkeit kann ich mir nicht leisten,
man würd` mich vernichten wie die meisten,
die nicht im Pen-Club registriert
...
25 Haushaltsauflösung.
Vorschautext:
Meine bewundernswerte Freundin ist pragmatisch,
sie trennte sich systematisch
vom angehäuften Überfluss,
dem damit verbundenen Verdruss.
Der Garten zu fordernd, das Haus viel zu groß,
deshalb sie sich entschloss,
sich von der Belastung, der monströsen,
durch einen Ausverkauf zu erlösen.
Die Teppiche, Ladenhüter und Sesselschoner,
wurden verschenkt an die Dorfbewohner.
Das, was sie noch übrig hat, gibt sie gern mit warmen Händen;
es tut ihr gut, das Egale zu verschwenden.
...
24 Wo ein Anfang, wo ein Ende?
Vorschautext:
Der Bilderflut zu Leibe rücken,
ist leicht gesagt, will gar nicht glücken.
Die familiären Fotos, die mit den Jahren kamen,
welche gesteckt in Alben, Schachteln in Dosen und Rahmen,
gesammelt seit Jahrzehnten in Hülle und Fülle
können doch nicht verbrennen im Ofen oder in der Mülle.
Mein Töchterchen hat kürzlich dasselbe gemeint,
es hat zu viel Fotos wie es scheint.
Was einst geknipst als Wertekapital
liegt nun vergessen im Kellerregal.
Bilder gucken ist monotone,
man sieht und wischt am Smartphone
...
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