Gedichte über Natur (Seite 270)

Manchmal geh' ich in den Wald

Manchmal geh' ich in den Wald,
nur um mal sein Gast
zu sein, und hör' ich dort die Vögel bald,
herzangekündigtes Daheim;
streicht meine Hand den Wald am Ast,
und fühlt die müde Seele heim.

So sind bei vielen wir zu Gast,
Wohl bei den Wenigsten daheim,
Bei wem fällt der Herbste Blattwerk Last,
Vor wem kannst Seele nackt du sein?

Winterhauch

Aus grauen Himmeln
fällt weiß ein Winterhauch,
und aus Kaminen
steigt leicht der warme Rauch.

Und leise Stimmen,
die kurz zuvor noch laut,
nicht weiter ringen -
sind Atem nur und Hauch.

Heller Stern

Heller Stern

Ja ich kann ihn sehen
Leuchtend hell
Wie im Flimmerlicht
Am dunklen Horizont
Den hellen Stern

Leider nicht täglich
Zu sehen am Abendhimmel
Er ist mir wie ein Freund
Möchte ihn sehen
An jedem Abend

Er schickt mir Energie
Lässt mich entfliehen
So oft vom Alltag
Fast ein Schweben
Befreit von Ängsten und Sorgen

Kann ich verabschieden
Den vergangenen Tag
So glücklich und befreit
Kann ich mich freuen
Auf den nächsten Tag

© Ingelore Jung
23.Dezember 2021

Am Strand....

Gern bin ich allein am Strand,
spaziere am Meeresrand,
Wasser bis zum Horizont ich sehe
dem Wellenrauschen entgegengehe,

Wellen pulsieren stetig an Land,
umspülen meine Füße im warmen Sand.
berauscht vom frischen Meeresduft,
von Ferne eine Seemöwe ruft.

Übermütig Wind durch meine Haare weht,
Welle für Welle strandwärts zieht,
geheimnisumwoben jeder Wellenschlag,
für manchen Fischersmann das feuchte Grab.

Gehe weiter und weiter am Strand entlang,
für einen Moment halt die Zeit kurz an,
spüre wie das pochend Herz mir schlägt,
eine Schar Austernfischer über mir fliegt.

Ob tosende Wellen an Klippen zerbrechen,
ruhiges Wasser ganz sacht ans Ufer gebracht,
der König der Meere darüber wacht,
bei Tag und vom Dunkel umschlungener Nacht.

08. o1. 2022 © Soso

Nebelweinen

Der Nebel fällt und fällt,
als hätten alle Himmel
die Meere aufgesogen,

und jeden Ton und Klang,
der aus den Bäumen drang
und aus dem Vogelflug von oben.

Als würde Leben jetzt
und Nebel niemals enden,
geht Leichtigkeit verloren

aus Himmeln, die gesammelt
das Nebelweinen
aus den Gräbern aller Toten.

Gedichte über Natur - Seite 270

Manchmal geh' ich in den Wald

Winterhauch

Heller Stern

Am Strand....

Nebelweinen